Jerusalem - Ein israelischer Minister hat sich für die Stationierung von 30.000 NATO-Soldaten im palästinensischen Gaza-Streifen ausgesprochen. Diese sollten nach einem unausweichlichen Militärschlag Israels in dem Küstengebiet die Wiederbewaffnung palästinensischer Extremisten verhindern, sagte eine Sprecherin des für strategische Fragen zuständigen Ministers Avigdor Lieberman am Sonntag.

Ein Militärschlag im Gaza-Streifen sei nötig, um den palästinensischen Waffenschmuggel aus Ägypten zu unterbinden und den Beschuss Südisraels durch Raketen zu stoppen. Der rechtsgerichtete Politiker habe den Vorschlag beim Besuch von US-Außenministerin Condoleezza Rice vorgebracht. Über die Reaktion von Rice sagte die Sprecherin nichts.

Problem verschlimmert

Vizeverteidigungsminister Efraim Sneh lehnte den Vorschlag Liebermans ab. Dadurch werde das Problem eher verschlimmert. Ministerpräsident Ehud Olmert äußerte sich zunächst nicht. Gleich bei seiner Amtsübernahme im November hatte Lieberman gefordert, Teile des 2005 von Israel geräumten Gaza-Streifens wieder zu besetzen.

Israel hat sich in der Vergangenheit zurückhaltend zu Vorschlägen geäußert, ausländische Truppen in den Palästinenser-Gebieten zu stationieren. Das Land befürchtet, diese könnten den eigenen Kampf gegen palästinensische Extremisten behindern. (APA/Reuters)