Wien - Unklar sind dem Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) die im Regierungsprogramm angeführten Budgetzahlen für Wissenschaft und Forschung. "Es ist uns bisher nicht gelungen nachzuvollziehen, wie das gerechnet wurde", sagte RFT-Geschäftsführer Ludovit Garzik am Mittwoch gegenüber der APA. "Äußerst positiv sieht das Beratungsgremium der Regierung, dass es zum "Stellenwert der Forschung in Österreich ein noch stärkeres Commitment gibt als in der letzten Legislaturperiode".

Aufstockung vorgesehen

SPÖ und ÖVP haben im Regierungsprogramm den Fahrplan verankert, wie die öffentlichen Mittel steigen sollen, um bis 2010 die Forschungsquote von derzeit 2,43 auf drei Prozent zu steigern. Demnach sollen "die bestehenden Budgets und die Mittel der Nationalstiftung und die derzeit 295 Mio. Euro aus den Offensivmitteln (Technologiemilliarde) im Jahr 2007 zusätzlich um 50 Mio., im Jahr 2008 um 100 Mio., im Jahr 2009 um 250 Mio. und im Jahr 2010 um 400 Mio. Euro aufgestockt werden", heißt es in dem Papier.

Drei-Prozent-Ziel

"Wir fragen uns, ob man mit diesen Zahl tatsächlich auf drei Prozent kommt, das ist mit den für die Forschung verantwortlichen Ressorts nachzurechnen", sagte Garzik. Für den Forschungsrat ist klar, dass man zur Erreichung des Drei-Prozent-Ziels "den Rest der Technologiemilliarde in Höhe von 845 Mio. Euro und zusätzlich dazu 550 Mio. Euro benötigt".

Prinzipiell sieht Garzik die Forderung des Forschungsrats nach Konzentration der Forschungsagenden auf zwei Ressorts erfüllt - unter der Voraussetzung, dass die derzeit noch im Wirtschaftsministerium angesiedelten Forschungskompetenzen auf das neue Ressort für Infrastruktur und außeruniversitäre Forschung überträgt. Das müsse aber nicht sofort sein, sondern könne auch später erfolgen. (APA)