Die niedrigsten Quoten verzeichneten im November Dänemark (3,3 Prozent), die Niederlande (3,8 Prozent), Irland (4,2 Prozent), Estland (4,5 Prozent) und Österreich (4,6 Prozent). Die höchste Arbeitslosigkeit meldeten Polen (13,6 Prozent), die Slowakei (12,3 Prozent), Griechenland (8,7 Prozent), Frankreich (8,6 Prozent) und Spanien (8,4 Prozent).
Von 7,7 Prozent auf 6,7 Prozent
Nur Großbritannien, Luxemburg und Ungarn verzeichneten im November über ein Jahr betrachtet einen Anstieg ihrer Arbeitslosenzahlen. In 20 EU-Staaten ging die Quote zurück, in Malta blieb sie gleich. Im Jahresvergleich sank die Arbeitslosenquote der Männer in der Eurozone von 7,2 Prozent auf 6,3 Prozent und in der gesamten EU von 7,7 Prozent auf 6,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Frauen verringerte sich in der Eurozone von 9,9 Prozent auf 9,2 Prozent und in der EU von 9,7 Prozent auf 8,9 Prozent.
Österreich: Gute Konjunktur
Für Österreich legte der Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf Zahlen und Prognosen für 2007 vor: Die Arbeitslosigkeit hier Zu Lande wird auch diese Jahr deutlich zurückgehen. Sie könne "durchaus unter 4,5 Prozent sinken", so Kopf. Auf Grund der guten Konjunktur geht er für heuer im Jahresschnitt von 15.000 bis 20.000 Jobsuchenden weniger als im abgelaufenen Jahr aus.
Mit einer Quote von unter 4,5 Prozent komme man der Vollbeschäftigung, die einen Dreier vor dem Komma vorsieht, schon ziemlich nahe, so der AMS-Chef. Die gute Konjunktur werde sich auch heuer fortsetzen und das Wachstum bei 3 Prozent liegen. Bereits ab einem Wachstum von 2,5 Prozent beginne die Arbeitslosigkeit zu sinken. Vor allem in den Bereichen Sachgütererzeugung, Bau und Dienstleistungen werde es vermehrt Arbeitsplätze geben.
Schwerpunkte
Das AMS hat auch heuer wieder 845 Mio. Euro für aktive Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung. Das sind um 204 Mio. Euro mehr als im Jahr 2005. Schwerpunkte der Maßnahmen sind unter anderem wieder die Beschäftigung Älterer und Jugendlicher, die Verhinderung von Langzeitarbeitslosigkeit und die Stellenakquisition. In allen Bereichen hat sich das AMS für heuer höhere Ziel gesteckt. So sollen heuer im Rahmen der Programme für ältere Arbeitslose Frauen bereits ab einem Alter von 45 Jahren und nicht wie bisher ab 50 Jahre verstärkt betreut werden.
Bei der Stellenakquisition soll das Anforderungsprofil auf "Lehrabschluss und höher", also auch auf Maturaniveau hinaufgeschraubt werden. Besonders wichtig ist Kopf die geplante Effektivitätskontrolle von Schulungen. So soll künftig die Nachhaltigkeit von Kursen und die tatsächliche Arbeitsaufnahme von Schulungsteilnehmern innerhalb von drei Monaten kontrolliert werden.
Zumutbarkeitsbestimmungen
Eine Veränderung wünscht sich Kopf auch bei den Zumutbarkeitsbestimmungen für die Jobaufnahme. Derzeit muss ein/e gemeldete/r Arbeitslose/r mindestens 16 Stunden pro Woche für einen Job verfügbar sein. "Diese Jobs gibt es aber praktisch nicht", so Kopf. Bei einer Ausweitung der Mindestverfügbarkeit auf 20 Stunden gebe es nahezu fünf Mal so viel Arbeitsplätze.
Zahlen für 2006
Das abgelaufene Jahr 2006 ist "überraschend positiv" gelaufen, so Kopf zu den aktuellen Jahresdurchschnittsdaten. Während die Arbeitslosigkeit bei den Männer um 5,9 Prozent auf 135.778 Betroffene zurückging, sank die der Frauen mit minus 4,6 Prozent auf 103.396 Betroffene etwas langsamer. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen ging im Jahresschnitt gegenüber 2005 um 5,3 Prozent oder um 13.481 Betroffene auf 239.174 Jobsuchende zurück. Die Zahl der Schulungen stieg im Jahresschnitt um 18,3 Prozent oder um 8.914 Betroffene auf insgesamt 57.504 Personen in Schulung. Damit sank die Zahl der Erwerbslosen mit insgesamt 296.678 Betroffenen wieder unter die 300.000-Grenze.
Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich im Jahresvergleich um 1,6 Prozent oder um 50.587 Personen auf 3,280.873 Beschäftigte. Damit ging die nationale Arbeitslosenrate um 0,5 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent zurück. Erfreulich gestiegen ist im Vorjahr die Zahl der offenen Stellen, und zwar um 25,6 Prozent oder um 6.704 auf 32.912 Jobs.