Es ist ein nicht enden wollendes, zunehmend unwürdiges Spiel, das mit den Kärntner Ortstafeln. Eines ohne Konsequenzen, und eines ohne Rücktritte. Das wird sich vermutlich auch im Fall von Landesrat Dörfler nicht ändern, der sich zuletzt mit einem viel diskutierten Sager zum Ortstafelthema "hervortat". "Gesundes Volksempfinden" geht eben über "Verfassungsdreck". Eh schon wissen.

Haider und dem BZÖ liegt die deutsche Sprache auf Kärntens Straßenschildern eben am Herzen. Und dafür setzen sie sich ein. Und was ist mit den Minderheitenrechten? Muss doch reichen, wenn auf Feuerwehrhäusern und Schulen zweisprachige Aufschriften prangen. Schließlich sprechen wir alle deutsch – und zwar in der lieblichen Kärntner Sprachfärbung. Haider bleibt hart, Kärnten bleibt einsprachig. Alles klar soweit?

Anbei ein Hinweis an Deutschtümler und Konsorten: Achtung! In den letzten Jahrhunderten des kärntner-slowenischen Zusammenlebens haben sich unbemerkt zahllose slowenische Worte unter die heimatlich deutschen Klänge gemischt. "Jauk", "Strankale" oder "Kaischn", "Gröfl", "Kresfaier" oder "Sasaka". Das sind nur einige der unzähligen Kärntner Vokabeln mit slowenischer Provenienz, und die sprechen eben eine andere Sprache. Die Sprache einer jahrhundertelangen erfolgreichen Symbiose zwischen der slowenischen Minderheitssprache und der deutschen Mehrheitssprache. Das Bevölkerung empfindet das nicht als "Dreck". So betrachtet wird Kärnten sowieso nie wirklich "einsprachig". (Manuela Honsig-Erlenburg)