Bild nicht mehr verfügbar.

Die verstümmelte Leiche des 45-jährigen Serben war im Gemeindegebiet von Esternberg (Bezirk Schärding) in Oberösterreich aus der Donau geborgen worden.

Foto: APA/ROBERT FUERST
Linz - Ein Mordfall, der die oberösterreichischen Kriminalisten seit dem Wochenende beschäftigt hatte, konnte nun geklärt werden: Im Bezirk Schärding war in der Donau die zerstückelte Leiche eines Mannes getrieben. Wie sich nun herausstellte, handelt es sich um einen 45-jährigen Serben, der in Leonding bei Linz wohnte. Er hatte ein Verhältnis mit der Schwiegermutter seines Sohnes, die die Tat gestand. Als Motiv nannte sie extreme Angst: Der Mann soll sie wiederholt bedroht haben.

Leiche in der Donau entdeckt

Fährmänner hatten den nackten Männerkörper, der in neun Teile zerlegt worden war, Samstagvormittag bei Esternberg in der Donau entdeckt. In der Nähe der Leiche wurde im seichten Wasser der abgetrennte Kopf gefunden. Die Fahnder tappten zunächst im Dunkeln, bis sich am Dienstag der Sohn des Ermordeten bei der Polizei meldete. Er hatte seinen Vater auf einem veröffentlichten Foto erkannt und beschuldigte die Schwiegermutter.

Die 43-jährige Frau bestritt die Tat zunächst und gab lediglich an, den 45-Jährigen am Donnerstag nach einem gemeinsamen Abend im Bett zurück nach Linz gebracht zu haben. Sie verstrickte sich aber in Widersprüche. Nachdem im Kofferraum ihres Autos Blutspuren sichergestellt worden waren, legte die Frau ein Geständnis ab und sagte, den Mann in ihrer Wohnung erstochen zu haben. Die 43-Jährige hatte zuvor mehrmals Schweine geschlachtet und zerstückelt, das Stechen in den Hals und die folgende Prozedur hatte ihr das spätere Mordopfer beigebracht.

Halsstich

Die zierliche Frau, die bei den stundenlangen Einvernahmen laut Sicherheitsdirektor Alois Lißl stets einen ruhigen Eindruck machte, tötete den Serben im Schlaf. Sie wandte den selben Halsstich wie bei den Schweineschlachtungen an, schleppte den Leichnam ins Bad und ließ ihn über der Wanne ausbluten. Dann trennte sie die Arme, die Beine und den Kopf ab, den Oberkörper zerschnitt sie in zwei Hälften. Die Körperteile packte die Frau in Müllsäcke und brachte diese zum Auto. Anschließend säuberte sie Wohnzimmer und Bad. Ihre 15-jährige Tochter schlief die ganze Zeit im Nebenraum.

Am Freitag suchte die 43-Jährige nach der Arbeit am Abend einen geeigneten Platz, um die Leiche zu entsorgen. Sie fuhr zunächst nach Linz und schließlich zum späteren Fundort. Dort kippte sie die Körperteile gegen 22.00 Uhr in die Donau, die Säcke und persönliche Gegenstände des Opfers warf sie ebenfalls in den Fluss. Als sie gegen Mitternacht nach Hause kam, erzählte sie ihrer Tochter nur, dass die Beziehung nun endgültig beendet sei.

Gegenüber den Ermittlern gab die Frau, in deren Wohnung die Tatwaffe sichergestellt wurde, an, aus Angst gehandelt zu haben. Der Ermordete soll wiederholt gedroht haben, sie und ihre Tochter zu erstechen, falls sie ihn verlassen sollte. Die beiden hatten seit sechs Jahren eine Beziehung, die seit etwa zwei Jahren zunehmend unter Konflikten litt. Gegen die 43-jährige Frau wurde vom Landesgericht Linz ein Haftbefehl erlassen. (APA)