Ein Halbbruder des am Samstag hingerichteten früheren irakischen Machthabers Saddam Hussein wurde ebenfalls zum Tod verurteilt, andere Familienmitglieder stehen vor Gericht, verbüßen Haftstrafen oder werden von den Behörden gesucht. Im Folgenden eine Übersicht über das Schicksal einiger von Saddam Husseins Angehörigen:

Barzan Ibrahim, Halbbruder Saddam Husseins und früherer Geheimdienstchef. Er wurde wegen des Massakers 1982 an 148 Schiiten ebenfalls zum Tod verurteilt. Das Urteil wurde bis zum Samstag nicht vollstreckt.

Ali al-Majid, ein Cousin Saddam Husseins, wegen seiner mutmaßlichen Rolle beim Einsatz von Chemiewaffen gegen irakische Kurden als "Chemie-Ali" bekannt. Er steht wegen Völkermordes an Kurden in den Jahren 1987 und 1988 vor Gericht.

Sajida Khairallah Toulfah, Ehefrau Saddam Husseins. Sie wird in Katar vermutet und von der irakischen Regierung wegen Unterstützung und Finanzierung von Terrorismus im Irak gesucht.

Udai und Kusai Hussein, Söhne von Saddam Hussein, und Mustafa, Enkel, kamen am 22. Juli 2003 in einem Gefecht mit US-Truppen in Mossul ums Leben.

Raghad Saddam Hussein, Tochter Saddam Husseins, erhielt im Juli 2003 aus humanitären Gründen Asyl in Jordanien.

Auch Rana Saddam Hussein, die jüngere Tochter Saddam Husseins - sie und Raghad haben insgesamt neun Kinder - erhielt im Juli 2003 aus humanitären Gründen Asyl in Jordanien

Ayman Sabawi, Neffe Saddam Husseins, entkam am 9. Dezember aus einem irakischen Gefängnis, wo er wegen Finanzierung von Aufständischen und Bombenbesitzes eine lebenslange Haftstrafe verbüßen sollte. Mulhana Hamud Abdul Jabar, Schwager Saddam Husseins, wurde im Mai 2003 in Tikrit von den US-Streitkräften festgenommen. Generalleutnant Hussein Kamel al-Majid und Saddam Kamel al-Majid, Schwiegersöhne Saddam Husseins, wurden auf dessen Befehl im Februar 1996 hingerichtet. Sie waren nach Jordanien geflüchtet und später in den Irak zurückkehrt.