Bild nicht mehr verfügbar.

"Moral lohnt sich. Ich muss und möchte das glauben."

Andreas Treichl, Erste-Bank-Chef, gab frei nach Matthias Horx' Zukunftsvisionen, neuer Moralismus liege in der Luft - die Devise für das neue Jahr aus.

Foto: APA/Pfarrhofer

Bild nicht mehr verfügbar.

"Für mich ist das eine neue, sonderbare Form der Ich-AG: Ich ist Karl-Heinz Grasser, AG steht für 'alles geht'."

Ferdinand Maier, ÖVP-Abgeordneter, glaubt allerdings dass da noch einige etwas dazulernen müssen.

Foto: APA/Artinger

Bild nicht mehr verfügbar.

"Ich wohne in keinem Penthouse, sondern in einer Dachwohnung."

Und Fritz Verzetnitsch, Ex-ÖGB-Präsident, will da auf keinen Fall dazugehören.

Foto: APA/Jäger

Bild nicht mehr verfügbar.

"Mein Vermögen passt leicht in die Hemdtasche von US-Präsident George W. Bush."

Auch Kubas Präsident Fidel Castro will sein Vermögen im rechten Verhältnis gesehen wissen.

Foto: EPA/Ernesto

Bild nicht mehr verfügbar.

"Lassen Sie mich durch, ich bin der Generaldirektor Elsner."

Helmut Elsner, widerständiger in Frankreich festgeschweißter Ex-Bawag-Boss, findet aber sowieso, dass Moral nicht alles sein kann.

Foto: APA/Techt

Bild nicht mehr verfügbar.

"Es ist die Art von Lebensstil, die man eben nicht wie einen Wasserhahn einfach auf- und zudrehen kann."

Die schlüssige Erklärung, warum das so sein könnte lieferte der inzwischen verstorbene Ex-Enron-Boss Kenneth Lay, angeklagt wegen Verschwörung, Betrug und Insider-Handel.

Foto: APA/Sullivan

"Einen Staatssekretär kann man doch nicht warten lassen."

Dagegen hat Georg Parrer, Infrastruktur-Chef im Verkehrsministerium, Neulengbach kurzerhand zum Intercity-Bahnhof upgegraded, um zu beweisen, dass er sich seinem Chef Helmut Kukacka in Linz gegenüber auf jeden Fall zu moralischem Handeln verpflichtet fühlt.

Foto: ÖBB

Bild nicht mehr verfügbar.

"Wir hüpfen nicht rein und gleich wieder raus."

Selbst John Snow, Ex-US-Finanzminister, und Chairman des neuen Bawag-Besitzers Cerberus will sich mit ethischen Überlegungen in Verbindung gebracht wissen.

Foto: AP/Ghanbari

"Der 30. März 2006 war eine Situation, mit der wir alle nicht gerechnet haben. Das ist so, wie wenn jemand einen in seinem Schlafzimmer überfällt mit seiner Ehefrau oder was weiß ich und man weiß nicht, was man dazu sagen soll."

Auch Karl-Heinz Moser, Ex-Aufsichtsratschef der Hypo Alpe-Adria, hatte in Sachen Anstand und Moral anlässlich der Spekulationen seiner Bank Erklärungsbedarf.

Foto: STANDARD/Fischer

Bild nicht mehr verfügbar.

"Das war ja wie ein Atombombenangriff, da sind uns pausenlos nur die Trümmer um die Ohren geflogen."

Allerdings hat man angesichts der massiven Vorwürfe gegen Person und Institut ausreichend Abbitte und ethischen Anforderungen Genüge getan, findet wohl Wolfgang Kulterer mittlerweile in den Aufsichtsrat der Hypo Alpe-Adria aufgestiegen.

Foto: APA/Föger

Bild nicht mehr verfügbar.

"Wenn man zu einem Abendessen eingeladen wird, an die obere Adria nach Kroatien, dann macht man einen Kurzabstecher hin und denkt sich nicht viel dabei."

Wie wohl war dagegen Finanzminister Karl-Heinz Grasser hatte er doch anlässlich der Einladung auf die Yacht eines befreundeten Bankers wie immer eine vollkommen reine Weste.

Foto: APA/Punz

Bild nicht mehr verfügbar.

"Ich nehme zur Kenntnis, dass nicht der Herr Finanzminister sich von Bankiers sponsern lässt und mit Karibikspekulanten trifft, sondern nur seine Badehose."

Und Werner Kogler, Grüner Abgeordneter und Vorsitzender des Rechnungshofausschusses, weiß, dass er unserem Finanzminister in jeder Hinsicht trauen kann.

Foto: APA/Jäger

Bild nicht mehr verfügbar.

"Wenn einer in der Kajüte sitzt und der andere im Rettungsboot, ist das ein schrecklicher Fall von Kontaktarmut."

Auf Grassers Yacht-Urlaub mit Wolfgang Flöttl - so moralisch einwandfrei er immer gewesen sein mag - machte sich auch Peter Pilz, so seinen Reim.

Foto: Reuters/Föger

Bild nicht mehr verfügbar.

"Wir haben das Kreuz der Industrie zu tragen, wir fühlen uns eh schon wie Jesus Christus."

Und Manfred Bodner, kurzzeitig in Frankreich inhaftierter Bwin-Vorstand, findet, dass er als Märtyrer der Wirtschaftsgeschichte sein Schärflein in dieser Kategorie ausgiebig genug beigetragen hat.

Foto: AP/Punz

Bild nicht mehr verfügbar.

"Soll ich aus der Dachwohnung ausziehen? Soll ich im Container wohnen?"

Doch auch abseits von Moral gab es einiges zu sagen. Helmut Elsner etwa bewegten ganz tiefgreifende Wohnungssorgen...

Foto: APA/Techt

Bild nicht mehr verfügbar.

"Ich werde in Bad Vöslau sicher kein zweites Goldenes Dachl errichten."

Selbst Heinz Sundt, abgetretener Telekom-Austria-Chef, hatte offenbar mit Blick auf seine Abfertigung über Domizilfragen nachgedacht.

Foto: APA/Schlager

"Vielleicht ist unser Universum überhaupt nur ein Kohlensäureblaserl in einer Mineralwasserflasche, und irgendwer hat die Flasche noch gar nicht aus dem Keller geholt."

Heinz Kammerer, Wein & Co.-Gründer, bewegte indes der Sinn des Lebens selbst.

Foto: STANDARD/Hendrich

Bild nicht mehr verfügbar.

"Ich ersuche Sie ganz dringend, sich entlastet zu fühlen."

Der läge ein wenig wohl auch in der Hand eines jeden einzelnen fand Finanzminister Karl-Heinz Grasser.

Foto: AP/Punz

Bild nicht mehr verfügbar.

"Wer glaubt, dass man mit Papierfliegern den Luftraum überwachen kann, der irrt."

Doch selbst Bundeskanzler Wolfgang Schüssel fand, dass man da zumindest in manchen Dingen möglicherweise ein wenig nachhelfen müsse.

Foto: APA/Jäger

Bild nicht mehr verfügbar.

"Der österreichische Pessimismus ist ein stabilisierendes Element in einer ungewissen Welt."

Rudolf Bretschneider, Meinungsforscher, vertraut aber auch ganz einfach auf die "österreichische Seele".

Foto: APA/OTS

Bild nicht mehr verfügbar.

"Was ist schlecht daran, wenn unsere Bauern die neuen Ölscheichs werden?"

Und die führt, geht es nach ÖVP-Bauernbund-Obmann Fritz Grillitsch, manch einen ja vielleicht auch in das ökonomische Paradies .

Foto: APA/Hopi

Bild nicht mehr verfügbar.

"Es kommen viele Investmenthäuser zu uns, wie die Bienen sind sie. Ihre Besuche dauern aber immer nur kurz, bei uns gibt es keinen Honig zu verteilen."

Jedenfalls eher als das Bankgeschäft, das unter manchen Voraussetzungen ganz und gar kein Honiglecken ist, auch wenn es sich zu guten Teilen in der Karibik abspielt, wie Johann Zwettler, Ex-Bawag PSK-Vorstandschef, leidvoll erfahren musste.

Foto: APA/Artinger

Glücklich, wer von solch monetären Überlegungen und daraus möglicherweise resultierenden Handlungen erst gar nicht abhängig ist. Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky macht jedenfalls zuletzt doch noch glaubhaft, dass nicht allein der schnöde Mammon und also doch die Moral regiert: "Ich bin nicht bedürftig". (rb)

Foto: STANDARD/Cremer