Wien - Wacker-Tirol-Spieler Dennis Mimm wurde auf Grund von Aussagen zum Thema Schwarzgeld in einem Interview mit der Tiroler Zeitung "Neue" von der Bundesliga angezeigt und muss zu einem noch nicht festgelegten Termin vor dem Ethik-Komitee der Liga aussagen. Mimm hatte bereits Ende November u.a. gemeint, dass die Spieler teilweise drei Verträge hätten: "Einen offiziellen für den Verein, einen für die Bundesliga und einen, der dann wirklich zählt."

Bundesliga-Präsident Martin Pucher meinte dazu am Mittwoch: "Vorm Ethik-Komitee soll er erklären, wie seine Aussagen zu verstehen sind." Die Lehren aus diesem Fall sollen dann laut Pucher auch in die am 7. Dezember bei der Liga-Jahreshauptversammlung beschlossene Verschärfung der Lizenzierung einfließen.

Zum Thema Schwarzgeld äußerte sich der Burgenländer folgendermaßen: "Fußball-Vereine sind wie Wirtschaftsbetriebe. Und wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Das ist kein fußball-spezifisches Problem. Man muss sich ja nur das Thema Schwarzarbeit in der Wirtschaft anschauen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass der überwiegende Teil unserer Vereine solide und seriös arbeitet."

Die Liga will trotz allem Regeln aufstellen, um das Problem so gut wie möglich in den Griff zu kriegen. Dabei sollen die Kicker mehr Eigenverantwortung übernehmen müssen. Demnach sollen die Spieler im Rahmen der Lizenzierung eine schriftliche Erklärung abgeben, ob es vom jeweiligen Klub noch Zahlungsrückstände gibt. "Das wäre eine klare Hilfestellung für den Lizenzsenat und auch die Vereine", betonte Pucher.

Mimm meinte am Mittwoch: "Ich werde vor dem Ethik-Komitee erscheinen und dazu Stellung nehmen. Dort werde ich erklären, was ich gesagt und wie ich es gemeint habe." Mimm will zum jetzigen Zeitpunkt zu diesen Themen öffentlich nicht Stellung nehmen und hofft, dass die Sache rasch geklärt werden kann.

"Eigentlich hätte ich mir die Anhörung noch vor Silvester gewünscht, aber vielleicht klappt es nach den Feiertagen", hofft der Wacker-Defensivmann. (APA)