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Die größte "Sensation"

im Medienbereich war die Wahl von Alexander Wrabetz zum Generaldirektor des ORF, er folgt mit Anfang Jänner 2007 Monika Lindner nach. Im September wurde das von Wrabetz vorgeschlagene Direktorenteam gewählt: Wolfgang Lorenz Programmdirektor, Elmar Oberhauser Informationsdirektor, Willy Mitsche Hörfunkdirektor, Peter Moosmann Technischer Direktor, Sissy Mayerhoffer Kaufmännische Direktorin und Thomas Prantner Onlinedirektor. Am Ende des Jahres wurde das engere Führungsteam mit Pius Strobl als ORF-Kommunikationschef komplettiert.

Foto: APA/Gindl

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Dem Führungswechsel am Küniglberg

vorausgegangen war eine breite Debatte um die Unabhängigkeit des ORF - ausgelöst unter anderem durch den Auftritt Lindners bei der Rede zur Lage der Nation, wo sie Kanzler Schüssel demonstrativ Beifall klatschte. Im Mai folgte die öffentliche Abrechnung von "ZiB 2"-Moderator Armin Wolf mit der ORF-Spitze und dem Polit-Einfluss im öffentlich-rechtlichen Sender. Damit verbunden waren die Gründung der prominent besetzten Plattform "SOS ORF" sowie die Installation einer internen Untersuchungsgruppe rund um kolportierte Missstände insbesondere in Zusammenhang mit TV-Chefredakteur Werner Mück.

Foto: APA/Schlager

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Im September hieß es außerdem:

Bühne frei für Österreichs 17. Kauf-Tageszeitung "Österreich". Herausgeber Wolfgang Fellner hatte sich vorgenommen, Bewegung in den Tageszeitungssektor zu bringen und an der Monopolstellung der "Kronen Zeitung" zu kratzen. Erste "harte" Zahlen wird die Auflagenkontrolle für das vierte Quartal bringen, die 2007 veröffentlicht wird. Bereits vor dem Start seines Blattes lieferte sich Fellner ein deftiges Wortgefecht mit seinem vormaligen Baby, dem von ihm gegründeten "News"-Konzern. Aus dem operativen Geschäft der News-Gruppe mussten die Fellners unmittelbar vor dem Start ihrer Tageszeitung ausscheiden.

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Auch die übrige Branche

blieb 2006 nicht untätig. Der "Kurier" präsentierte sich noch vor dem Start der Fellner-Zeitung moderner und frischer- Die "Presse" kam mit zusätzlichen Angeboten daher und verlegte ihren Standort vom ersten in den dritten Bezirk. Unter ihrem neuen Chefredakteur Perterer, der im Juli ld Barazon nachfolgte, schrieben sich die "Salzburger Nachrichten" das Motto "agieren statt reagieren" auf die Fahnen. Das "WirtschaftsBlatt"erscheint seit November von Montag bis Freitag. "News" verpasste sich eine optische Auffrischung.

Foto: derStandard.at/eder

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Einen wahren Boom erlebte

der Gratiszeitungssektor: Mit "OK" hat die Styria seit Mai eine Gratiszeitung in der Steiermark auf den Markt gebracht - im September expandierte "OK" nach Kärnten. Im Juni folgte Eva Dichand, seit Mai nicht nur Geschäftsführerin sondern auch Herausgeberin der Wiener U-Bahn-Zeitung "Heute", und brachte ihr Blatt ebenfalls nach Graz. Im Juni gönnte sich auch die Tiroler Moser Holding einen Gratistitel, nämlich die "Neue Express". In Oberösterreich kamen zwei neue Blätter auf den Markt: Ende August startete Cuturi mit "Oberösterreichs Neue" eine eigene Gratiszeitung und Eva Dichand ließ ihr Blatt wenige Tage vor dem "Österreich"-Start nach Linz, Wels und Steyr verteilen.

Foto: APA/GUENTER R. ARTINGER

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Im Jahr 2006 wurden auch etliche Chefetagen

der Medienhäuser neu besetzt: Bei "Woman" leitet seit Jänner Euke Frank (Bild) die Chefredaktion und im "Format" übernahm Peter Pelinka die Führung. Andreas Weber, der ursprünglich bei "Österreich" als Co-Chefredakteur und Innenpolitik-Chef vorgesehen war, überlegte es sich anders und wechselte in die "News"-Chefredaktion. Gen Fellners zog es dagegen Ralf Strobl, auf den Atha Athanasiadis als Chefredakteur von "tv-media" folgte. Ein Generationenwechsel wurde bei der "Kleinen Zeitung" vollzogen, wo sich Chefredakteur Zankel mit 65 Jahren in den Ruhestand verabschiedete und seine Agenden an den 43-jährigen Hubert Patterer übergab. Bei der "Kärntner Tageszeitung" folgte Ralf Mosser auf Manfred Posch.

Foto: APA/News Verlag

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Seit 26. Oktober ist das Ende

des analogen terrestrischen Fernsehens unwiderruflich eingeläutet: Von der Digitalisierung sind rund 1,3 Millionen Haushalte betroffen. Seit dem Start können rund 70 Prozent der Haushalte DVB-T empfangen - bis 2010 sollen es 95 Prozent sein. Begleitet wurde die Digitalisierung von der Kritik von Arbeiterkammer und Konsumentenschützern wegen mangelnder Information der Bevölkerung und von der Forderung nach einem längeren Parallelbetrieb von analoger und digitaler Ausstrahlung.

Foto: AP/Harald Schneider

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Eines der größten Medienereignisse

in der Geschichte Österreichs war der Fall Kampusch, der auch international auf gewaltiges Interesse stieß. Das erste TV-Interview mit Natascha Kampusch, das im September im ORF und anschließend auf RTL ausgestrahlt wurde, war mit 2,7 Millionen Zusehern in Österreich die meistgesehene Fernsehsendung aller Zeiten. Im Printbereich hatten "News" und "Kronen Zeitung" das Rennen um das erste Interview und das erste Bild von der jungen Frau gemacht.

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Dem ORF gelang im November

ein Überraschungserfolg im Streit um die Fußball-TV-Berichterstattung. Nach monatelangem Hick-Hack und mehreren Terminen vor österreichischen und deutschen Richtern einigten sich Premiere, ATV und ORF kurz vor einem erneuten Verhandlungstermin außergerichtlich: Der Rechteinhaber Premiere und der bisherige Partner ATV zogen alle wechselseitigen Klagen zurück, der Vertrag mit ATV wurde aufgelöst, der ORF nahm die Berichterstattung auf

Foto: AP/RONALD ZAK

Nach rund einem

Jahr heftigem Tauziehen fiel im September die Entscheidung über die heiß-umkämpfte Wiener Privatradiofrequenz 98,3 MHz: Das von der ÖVP unterstützte Sunshine Radio erhielt von der zuständigen Behörde KommAustria den Zuschlag - Kritik und Berufungen der Mitbewerber folgten postwendend.

Foto: photodisc

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Eine weitere Eskalation

gab es im Dauerstreit zwischen den "Kronen Zeitungs"-Hälfteeigentümern Dichand und WAZ im Jänner mit der Entlassung des geschäftsführenden Chefredakteurs Michael Kuhn durch Hans Dichand. Obwohl die Kündigung im August vor dem Wiener Arbeits- und Sozialgericht für ungültig erklärt worden war, wurde Kuhn der Zutritt zu seinem Arbeitsplatz weiter verwehrt.

Foto: APA/Techt

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Im Rahmen ihrer Koalitionsverhandlungen

erzielten SPÖ und ÖVP Ende November eine Einigung über den medienpolitischen Fahrplan für die kommende Legislaturperiode: Die Parteien einigten sich auf die Einrichtung einer weisungsfreien Medienbehörde mit erweiterten Kompetenzen und die Einführung einer zusätzlichen Medienförderung für elektronische Anbieter. In Sachen ORF verständigten sich die Parteien auf eine Evaluierung der Werbebeschränkungen.

Fpoto: AP/Zak

Abschied nehmen

hieß es wenige Monate nach dessen 50. Geburtstag von Hubertus Czernin. Der Journalist und Verleger starb am 10. Juni 2006.

Foto: STANDARD/Regine Hendrich

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Günther Nenning

starb im Alter von 84 Jahren. Der Querdenker, grüne Gallionsfigur, "Club 2"-Gastgeber und Krone-Kolumnistenstab verstarb Mitte Mai 2006. (APA/red)

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