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Toronto/Boston - Wer gute Laune in die Arbeit mitbringt, muss nicht zwangsläufig die besseren Leistungen bringen. So lautet die zentrale Aussage einer aktuellen Studie der University of Toronto. Demnach erhöht gute Laune zwar die Kreativität, für eintönige Arbeiten wie das Durchforsten von Datenbanken sei aber eine reizbare oder traurige Laune besser. Der Grund dafür ist, dass bei schlechter Laune die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche gerichtet wird. Gute Laune hingegen, so die Forscher, würde leichter zu Ablenkung führen.

Stress, Sorge und schlechte Gemütsverfassung führen in der Regel dazu, dass die Menschen nur das sehen, was sich genau vor ihnen befindet. Wohlbefinden hingegen erweitert das Denken und regt zur Kreativität an. Unbekannt dabei war bislang, ob auch die Laune eines Menschen Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit hat.

Versuchsreihe

Zu diesem Zweck wurden mehrere Tests durchgeführt, bei denen Probanden traurige, fröhliche und neutrale Musik vorgespielt wurde. Anschließend wurden diese in einem ersten Schritt aufgefordert, ungewöhnliche Wörter aufzuzählen. Probanden, die zuvor fröhliche Musik gehört hatten, waren dazu besser in der Lage, als die eher deprimierte Kontrollgruppe. In einem zweiten Schritt wurden den Probanden drei Briefe präsentiert, mit der Aufforderung, nur den Mittleren zu beachten. Dadurch sollte der Umfang visueller Aufmerksamkeit und die Fähigkeit lediglich Wichtiges zu fokussieren überprüft werden. Hierbei schnitten die 'schlecht gelaunten' Probanden weit besser ab.

Jeremy Wolf von der Harvard Medical School in Boston geht im Grunde mit den Ergebnissen konform. Trotzdem merkt er an, dass es sich bei der Studie um eine reine Laborsituation handele, wo unter manipulierten Bedingungen gearbeitet werden würde. Daher können nur begrenzt Schlüsse auf die Realität gezogen werden.(pte)