Aggressive Kinder
Im Zuge der Studie wurden über 270 Pflichtschulkinder im Alter von acht bis 13 Jahren zu dem Thema Computerspiele, im Abstand von einem Jahr zweimal befragt. Darüber hinaus wurden die einzelnen Schüler von ihren Klassenkammeraden und Lehrern auf ihre Aggressivität hin bewertet. "Wir haben festgestellt, dass gewalttätige Computerspiele die Kinder nicht aggressiver machen, sondern dass aggressive Kinder zu gewalttätigen Computerspielen tendieren", erklärt Caroline Oppl, eine der beiden Leiterinnen der Studie, im Gespräch mit pressetext. Jungs mit einem aggressiven Verhalten tendierten eher zu Gewaltspielen. Mädchen mit 'relational aggressivem Verhalten', die tendenziell mehr lügen und intrigieren, gaben eher Rollenspiele als Lieblingsspiele an.
Nicht berücksichtigt wurde das soziale Umfeld der Kinder. "Uns war es verboten, die Kinder nach ihrem familiären und sozialen Umfeld zu befragen", führte Oppl gegenüber pressetext aus. Die Kinder wurden jedoch nach ihren Wohnbezirken in Berlin pauschal eingeteilt. "Es haben sich aber keine Unterschiede zwischen den sozialen Milieus gezeigt", erklärt Oppl.
UKS
Gewalttätige Computerspiele wurden nur von den wenigsten Kindern als Lieblingsspiele angegeben. Bestätigt wurde aber auch, dass viele der Computerspiele erst ab 16 bzw. 18 Jahren freigegeben waren. Nur ein geringer Teil der Kinder beschäftigt sich demnach mit Spielen, die von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (UKS) ihrem Alter entsprechend freigeben sind. Hierzu zählen auch 'Egoshooter'-Spiele, bei denen der Spieler in die Rolle des Helden schlüpft und seine Identität im Spiel annimmt. Spiele wie 'Moorhuhn', das ab sechs Jahren freigeben ist, oder Killerspiele wie 'Doom' zählen, nach Meinung der Forscher, ebenso zu dieser Kategorie.