Frauen leiden nach Ansicht von Experten häufiger an sexuellen Funktionsstörungen als Männer. Im Gegensatz zur männlichen Impotenz sind weibliche Störungen aber bislang nur wenig erforscht. Nach einer US-Studie klagten 43 Prozent aller Frauen über chronische sexuelle Probleme. Grundsätzlich sei dabei zwischen genereller Lustlosigkeit sowie Erregungs- oder Orgasmusstörungen zu unterscheiden. Auslöser seien in vielen Fällen Probleme mit dem Partner. "Die sexuelle Erregung ist bei Frauen eher ein mentales Ereignis", so Diplom-Psychologe Uwe Hartmann. Zu schaffen mache vielen Frauen auch die Impotenz ihres Partners, sagte Anke Rohde, Fachärztin für Nervenheilkunde in Bonn. Fünf bis sechs Millionen Männer in Deutschland litten schätzungsweise unter Potenzproblemen. Die Frau erlebe die plötzliche Zurückhaltung des Partners als Zurückweisung. Auch hier sei es wichtig, das Thema innerhalb der Partnerschaft zur Sprache zu bringen. Hartmann beklagte eine Tabuisierung des Problems. An der "Sprachlosigkeit" aller Betroffenen habe auch das zunehmende öffentliche Interesse an Sexthemen wenig geändert. Eine lustvolle Sexualität lasse sich durch den Abbau von Leistungsdruck und die Beseitigung von Hemmungen erreichen. (APA)