Telekom
Preis für neue CyberTron-Aktien unter Markterwartungen
"Es war klar, dass der Preis unter dem Schlusskurs von gestern kommen würde - aber 22 Euro sind wirklich ein bisschen wenig"
Der Bezugspreis für die
Kapitalerhöhung der CyberTron Telekom AG
ist am
Dienstag mit 22 Euro je Aktie festgelegt worden und liegt damit
unter den Erwartungen des Marktes. "Es war klar, dass der Preis
unter dem Schlusskurs von gestern kommen würde - aber 22 Euro
sind wirklich ein bisschen wenig", sagte ein Aktienhändler.
Der Höchstbezugspreis für die Kapitalerhöhung war Ende Juni
mit 27,50 Euro je Aktie angegeben worden.
CyberTron habe am Vormittag bei relativ geringem Umsatz
ziemlich stark zugelegt, habe dann aber bis zur Aussetzung vom
Handel durch die Wiener Börse ruhig tendiert, so der Händler.
Die Wiener Börse hatte die Papiere von 1240 Uhr MESZ bis 1330
Uhr MESZ vom Handel ausgesetzt. Gegen 1340 Uhr setzten CyberTron
um 3,04 Prozent leichter mit 22,30 (23,00) Euro wieder ein.
"Es sollte ein wenig Druck draufkommen - wir werden
Gewinnmitnahmen sehen und unter 24 Euro gehen", sagte der
Händler noch vor Wiederaufnahme des Handels.
"Der erste Schritt im Zuge der Realisierung der
Investitionsvorhaben scheint geglückt zu sein - allerdings zu
einem niedrigen Preis", sagte ein anderer Marktteilnehmer. Der
Aktie habe der Ausgabekurs von 22 Euro geschadet, es sei aber
ein durchaus faires Angebot von Seiten CyberTrons und positiv
für den Markt gewesen. "Viele Teilnehmer sind vorher short
gegangen, was die Aktie tendenziell unter Druck gebracht hat -
jetzt können die sich freuen", so der Marktteilnehmer, der eine
Stabilisierung der Aktie bei 22,50 Euro sieht.
Ein anderer Börsianer befand den Preis "ganz okay". "Die
zwei Millionen Aktien sind platziert worden, der Preis ist
eigentlich ganz okay", so der Börsianer.
Insgesamt sind laut CyberTron trotz zuletzt schwieriger
Bedingungen zwei Millionen Stück Inhaberaktien aus der
Kapitalerhöhung und weitere 200.000 Aktien von den Altaktionären
im Rahmen der Greenshoe genannten Mehrzuteilungsoption platziert
worden. Der Streubesitz von CyberTron erhöhe sich nach der
Transaktion auf 53,9 (43,6) Prozent. Leadmanager der Emission
war die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, die in
einer ersten Reaktion den Preis als "normalen Discount"
bezeichnete.
Der Bezugspreis von 22 Euro liegt unter dem am Freitag der
Vorwoche markierten Jahrestief von 22,61 Euro, das nur knapp
mehr als ein Fünftel des Höchstkurses vom 14. März beträgt. (Reuters)