Was war das

für ein Spektakel, als Audi das Designkunstwerk TT zur Welt brachte. 1998 als Coupé, 1999 als Roadster. Zwei Varianten eines stilistisch unvergleichlichen Autos.

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Insofern:

Diese Sensation lässt sich in zweiter Generation nicht wiederholen, das war klar. Die Schwierigkeit bestand eher darin, eine quasi ewiggültige Form behutsam und logisch weiterzudenken, -entwickeln. Kompliment an Audi: Diese Übung ist geglückt. Mit hohem Anstand.

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Das gilt

sowohl für das seit einigen Monaten erhältliche Coupé als auch für den dieser Tage der Fachpresse an der Côte d'Azur vorgestellten Roadster. Der zum nächsten Frühjahr erhältlich sein wird.

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Gestreckter

kommt der TT jetzt daher, ebenso stimmig, deutlich grimmiger (Scheinwerfer, Singleframe-Grill) und mit mehr Nutzwert: 250 Liter fasst der relativ flache Kofferraum nunmehr, und dank Durchreiche und Skisack lassen sich jetzt auch zwei Paar Brettln luftwiderstandsfrei befördern, in Winterszeiten.

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Die ersten

Impressionen sammelten wir indes im ultraspätsommerlichen Südfrankreich, und es ergab sich folgender Befund: Der TT Roadster sollte das Zeug haben, den Erfolg des Vorgängers mindestens zu wiederholen.

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Was schon

für das Coupé gilt, trifft auch für den offenen Zweisitzer zu: viel sportlicher als früher. Feine Motoren. Weltbeste Automatik (DSG. Heißt bei Audi S-tronic.) verfügbar.

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Was bleibt:

Audis Roadster ist ein Schwarzkappler aus Prinzip. Dunkles, aufwändig konstruiertes, ganzjahrestaugliches Stoffverdeck, das sich per Knopfdruck in zwölf Sekunden hinter den Sitzen/vor dem Kofferraum verstaut.

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Und zwar so schlau,

dass keine Persenning erforderlich ist. Witziges Detail: Per Knopfdruck fährt das Netz-Windschott automatisch ein oder aus. Benutzung sinnvoll.

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Das Stoffverdeck

vulgo Fetzendachl wird mehr und mehr zum Markenzeichen für klassischen Roadsterbau. Porsche setzt darauf (Boxster). BMW (Z4). Alfa (Spider). Nissan (350 Z).

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Mazda macht

auf sowohl-als-auch (MX-5 mit Stoffverdeck und versenkbarem Hardtop erhältlich), und dann ist da Mercedes mit dem SLK, der den ganzen Hype mit dem versenkbaren Blechdach überhaupt erst ausgelöst hat. Keine Frage, die Festdachmode hat schon was. Wir bekennen uns aber zur wertkonservativen Auffassung à la Audi.

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Zwei Personen

transportiert der TT mit hohem Anstand durch's Kurvenreich. Dies ist ein Auto für sportliche Genießer. Weniger kompromisslos als Porsches Boxster, mit mehr Komfortreserven, aber ungemein agil, wendig. Und weil der Karosseriebau alle paar Jahre wahre Entwicklungssprünge vollzieht, ist der TT Roadster mittlerweile steif wie ein Brett. Verwindung ade.

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Anfangs

gibt's zwei Motorisierungen: 2.0 TFSI (200 PS) und 3.2 FSI (250 PS). Letztere wird mit quattro gereicht und erfreut das Fahrerherz besonders, speziell in Kombination mit dem optionalen adaptiven Dämpfersystem Magnetic Ride.

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Überraschend

nah heran kommt aber die frontgetriebene Basisvariante, die – wie beim Coupé – die eigentliche Vernunftempfehlung bleibt. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 7.12.2006)

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Audi

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