Schlangenarmband aus der "Vintage Collection" aus Gelbgold mit Jade, Rubinen und Diamanten (ca. 1965)

Foto: Bulgari
Wer weiß, was cäsarbrauner Marmor ist? Hubert Kahl, Bulgari-Geschäftsführer von Deutschland und Österreich weiß es: "Es ist jener Stein, den Julius Cäsar präferierte, und als römisches Unternehmen passt dieser Stein natürlich gut zu uns", so Kahl anlässlich der Eröffnung des Bulgari-Stores am Wiener Kohlmarkt Nummer 8. Insgesamt 14 Tonnen verschiedenen Marmors wurden aus Italien nach Wien gebracht, und auch sonst wurde von den hauseigenen Architekten natürlich nicht gespart. Ahorn für die Wände, Birne für die Verkaufstische, der Boden nennt sich Douissie Africa Nigeria, und alles zusammen bildet die Bühne für den neuen Store, der auf 360 Quadratmeter Verkaufsfläche eine in warmem Licht erstrahlende Bühne für die Bulgari-Kollektionen bildet. Entwicklung eines ganz eigenen Juwelier-Stils Der Wiener Store findet so wie die gesamte Bulgari Gruppe ihren Anfang in einer alten, griechischen Familie von Silberschmieden, die 1879 nach Italien auswanderte, 1905 in der Via dei Condotti 10 in Rom einen Laden eröffnete und genau 100 Jahre später einen Umsatz von 919 Millionen Euro verbuchen durfte. Dazwischen lag die Entwicklung eines ganz eigenen Juwelier-Stils, der sich vom griechisch-römischen Klassizismus, von der italienischen Renaissance und der römischen Goldschmiedeschule des 19. Jahrhunderts prägen ließ. Dazwischen lagen weiters Eröffnungen von Geschäften in New York, Genf, Monte Carlo und Paris in den 70er-Jahren, die Lancierung der ersten Bulgari-Uhren, die Einführung des ersten Bulgari Dufts im Jahre 1993, die ersten Seidentücher 1996 sowie die ersten Brillen und Lederaccessoires 1998. Doch damit nicht genug, 2004 sperrte man in Mailand das erste Bulgari-Hotel auf, vor drei Monaten das zweite auf Bali. Große Schar von Accessoires Der Store am Wiener Kohlmarkt zeigt einen ausgewogenen Querschnitt durch die Objektfamilien von Bulgari. Natürlich finden sich hier die Uhrenmodelle des Hauses, und freilich zeigt sich die große Schmuckfamilie entsprechend präsentiert. Wer an ein Weihnachtspräsent denkt, könnte auch in der großen Schar von Accessoires fündig werden, deren Bedeutung fürs Geschäft man auch bei Bulgari zu schätzen weiß. So eröffnete beispielsweise 2005 in Osaka ein Geschäft lediglich für Accessoires. Man findet in Wien also auch Gürtel, Manschettenknöpfe, siebenfach gefaltete Krawatten aller Couleurs, Schlüsselanhänger, eine große Familie an Taschen mannigfaltiger Machart, Kopfbedeckungen und sogar feinste Moonboots. Wer eher wegen des schmucken Urgeschäfts der Familie Bulgari zuschlagen will, kann ab 990 Euro einen Ring der Kollektion "Zero 1" erstehen, wem mehr nach Klotzen ist, der darf sich von einem Ohrringpaar der High Jewellery Collection um 690.000 Euro blenden lassen. Fürs Erste kann man aber auch nur einmal schauen kommen, denn schon Andy Warhol meinte: "Ein Besuch bei Bulgari ist für mich wie die beste Ausstellung zeitgenössischer Kunst." (maik/Der Standard/Rondo/07/12/2006)