Wien - Eine Großstadt ist nicht nur von vielen Einwohnern, Geschäftigkeit und Großbauten geprägt. Ein wichtiger - und meist ungeliebter - Bestandteil ist auch der Lärm. Ihn ganz auszuschalten, ist nicht möglich. Auf ein erträgliches Maß reduziert werden kann er aber. In Wien soll dabei nun "Sylvie" helfen - ein im Rahmen des LIFE-Umweltprogramms der EU entwickeltes Lärmsanierungsverfahren. Umweltstadtrat Fritz Svihalek (S) stellte die Systematische Lärmsanierung in innerstädtischen Wohnvierteln, also "Sylvie", heute, Montag, bei einer Pressekonferenz zwischen Gaudenzdorfer- und Margaretengürtel vor. Der Ort war kein Zufall, sind doch die dort aneinander grenzenden Bezirke Margareten und Meidling die ersten in Wien, die mit "Sylvie" Bekanntschaft machen dürfen. Einbindung aller Betroffenen Das Projekt basiert auf einem "kooperativen Verfahren", in das alle Betroffenen, also Belästigte und Verursacher, einbezogen werden sollen, erklärte der Gesamtprojektleiter vom Lärmreferat der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien (MA 22), Wolfgang Khutter. "Die ausgewählten Bezirke sind von der Struktur her äußerst geeignet als Modell", erklärte Svihalek. Im August vergangenen Jahres gab es den Zuschlag von der EU, das elf Millionen Schilling teure Projekt zur Hälfte mitzufinanzieren. Bis März wurde eine Grobuntersuchung in Wien durchgeführt. Ende April habe man sich für das nun ausgewählte Gebiet - die Straßenzüge Wiental, Meidlinger Hauptstraße, Eichenstraße, Margaretengürtel, Reinprechtsdorferstraße - entschieden, so Khutter. Derzeit werde eine umfassende Lärmanalyse durchgeführt, erklärte Khutter. Ab Herbst sind alle Betroffenen eingeladen, am Verfahren teilzunehmen und auch selbst Lösungen zu erarbeiten. Ein Jahr später soll mit der Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden. Online-Infosystem Begleitend zum ganzen Ablauf soll es ein Online-Infosystem geben. Informationen gibt es aber auch unter der Telefonnummer 01/4000-88300. Bis Herbst 2002 sei das Projekt in diesen beiden Bezirken abgeschlossen, sagte Khutter. "Es sind hier sicher nicht auf Knopfdruck Wunderdinge zu erwarten, das sage ich ganz ehrlich", erklärte Svihalek. "Sylvie" sei ein Versuch, dass die Bürger das Lärmproblem ganzheitlich wahrnehmen sollen. "Wir sind aber durchaus in der Lage, Verbesserungen in diesen Bezirken zu erzielen." Wenn dieser Fall eintrete werde man "Sylvie" auch auf andere Bezirke Wiens ausdehnen. Svihalek betonte, dass nicht nur der Verkehr ein Problem sei. "Auch der Gewerbelärm, Flugzeuge und Freizeitlärm werden hier mit einbezogen." (APA)