Wien - 85 Prozent der Teilzeitbeschäftigten waren im Vorjahr Frauen. Teilzeitarbeit ist in Österreich damit fast eine reine Frauendomäne, ein Trend, der seit 1995 registriert wird. Die neuesten Zahlen der Arbeitskräfteerhebung 1999: Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen kräftigen Anstieg der Erwerbstätigen (+ 51.000), der in erster Linie auf die Ausweitung der Teilzeitarbeit (+ 45.000), fast nur bei den Frauen, zurückgeht. Laut Statistik Österreich betrifft der Anstieg ausschließlich das Segment der Unselbstständigen. Insgesamt gehen bereits 617.000 Personen, darunter 526.000 Frauen, einer Teilzeitbeschäftigung nach. Das Wifo meldete im vergangenen Dezember, dass die Vollzeitbeschäftigung seit 1995 deutlich zurückgegangen, die Teilzeitarbeit hingegen zugenommen habe. Etwa neun von zehn Teilzeitarbeitsplätzen entfielen damals auf Frauen bzw. auf den Dienstleistungssektor. Laut Statistik Österreich von Montag wurden im Selbstständigenbereich bei der Land- und Forstwirtschaft abermals weniger Erwerbstätige (- 7.000) gezählt. Bei Selbstständigen in anderen Wirtschaftsbereichen und frei beruflich Tätigen konnten leichte Zuwächse registriert werden. Insgesamt gab es 1999 3,678.000 Erwerbstätige und 2,899.000 Nicht-Erwerbstätige. Eine Aufgliederung der Erwerbstätigen ergibt 3,175.000 Unselbstständige - davon: 1,880.000 Angestellte, Beamte, 1,178.000 ArbeiterInnen und 117.000 Lehrlinge. 400.000 waren selbstständig, darunter 141.000 in der Land- und Forstwirtschaft, 70.000 FreiberuflerInnen - und 103.000 im Betrieb eines Selbstständigen mithelfende Familienangehörige. Nach der Arbeitszeit ergaben sich im März 1999 617.000 Teilzeitbeschäftigte mit Arbeitszeiten von 1 bis 35 Stunden pro Woche, der weitaus größte Teil der Erwerbstätigen (2.593.000) arbeitet zwischen 36 und 40 Stunden, 468.000 gaben Arbeitszeiten von wöchentlich mehr als 40 Stunden an. 163.000 Personen übten neben ihrer Haupttätigkeit eine zweite oder weitere Erwerbstätigkeit aus, 127.000 Unselbstständige (ohne Lehrlinge) hatten eine befristete Erwerbstätigkeit. Im März 1999 wurde von der Statistik Österreich zum fünften Mal die alljährliche Arbeitskräfteerhebung (AKE) nach EU-Standards durchgeführt. Diese Erhebung ist für die Mitgliedstaaten des EWR obligatorisch und umfasst eine umfangreiche Liste von Fragen zu Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit. Erhoben werden auch spezielle Aspekte wie frühere Erwerbstätigkeit, Zweittätigkeiten, Befristungen, Arbeitszeitformen, usw. Die AKE dient damit der Europäischen Kommission als Basis für internationale Vergleiche zur Erwerbstätigkeit bzw. Arbeitslosigkeit und ist eine der wichtigsten EU-statistischen Erhebungen überhaupt. (APA)