Keine Zugangssoftware
"Der Vorteil für den Endkunden besteht darin, dass er bei Dateien, die mit unsichtbaren Wasserzeichen gekennzeichnet sind, sich nicht mit Zugangssoftware herumschlagen muss", erklärt Martin Steinebach, Leiter der Wasserzeichen-Entwicklungsabteilung bei Fraunhofer. Steinebach zufolge ist die Technik auf verschiedene Bild- und Videoformate anwendbar, das eingefügte Wasserzeichen bleibt für das menschliche Auge aber immer unsichtbar. Um die im Wasserzeichen gespeicherte Information - etwa eine eingefügte Kundennummer oder Copyrightvermerke - auslesen zu können, kommt eine Decodierungssoftware sowie ein passender Wasserzeichenschlüssel zum Einsatz.
Umgehungsversuche
Selbst ein Ändern der Größe, eine Konvertierung in ein anderes Dateiformat oder andere Manipulationen an den Bildern erlauben dem Urheberrechtsverletzer nicht, das Wasserzeichen ohne Qualitätsverlust zu entfernen. Insbesondere kann er wegen der Unsichtbarkeit der Wasserzeichen nicht feststellen, ob seine Manipulationen erfolgreich waren oder nicht. "Nur der, der den Algorithmus und den geheimen Schlüssel des Wasserzeichens kennt, kann es überhaupt auslesen", betont Steinebach.
Die Wasserzeichen-Entwickler des Fraunhofer-Instituts für integrierte Publikations- und Informationssysteme (IPSI) in Darmstadt arbeiten bereits seit mehreren Jahren an der Entwicklung von marktfähigen Lösungen, die Copyright-Verletzungen bei digitalen Dateien verhindern sollen. Wie Fraunhofer nun mitteilte, soll das Institut mit Anfang 2007 an das ebenfalls in Darmstadt ansässige Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) wechseln. Ziel sei es, die IT-Sicherheit am Fraunhofer-Institut SIT zu bündeln und die entsprechenden Forschungsanstrengungen zu verstärken.