Saftige Verluste
In der Anlaufphase müssen sich die westeuropäischen Telekomkonzerne in punkto IPTV jedenfalls auf saftige Verluste einstellen. Laut Godell fallen für die IPTV-Pioniere in den nächsten zehn Jahren unter dem Strich kumulierte Verluste von 3,7 Euro pro Breitband-User an. Der Experte rät den westeuropäischen Telekomkonzernen deshalb zur Vorsicht. "Die Telekom-Firmen sollten zunächst auf den gesamten Gewinn und Verlust ihrer IPTV-Strategien achten und tief Luft holen, bevor sie weiter den IPTV-Weg verfolgen", so Godell.
Euphoriebremse
Auch die RCB-Analystin Claudia Vince-Bsteh drückt in punkto Fernsehen im Netz auf die Euphoriebremse. "IPTV ist eine interessante Erweiterung des Geschäftsmodells für die Telekomkonzerne, wird in den nächsten Jahren aber keinen großen Umsatzanteil ausmachen", so Vince-Bsteh im Gespräch mit pressetext. Die Analystin sieht das IPTV aber als eine der Maßnahmen, um die Festnetznachfrage zu stabilisieren und die Abwanderung der Kunden zu bremsen. Entscheidend sei, wie attraktiv den Kunden der Umstieg auf IPTV-Dienste gemacht werde, so Vince-Bsteh.
Konzerne halten sich bedeckt
Angesichts der stark diversifizierten und unausgereiften IPTV-Landschaft halten sich die europäischen Telekomkonzerne bei Zielvorgaben bedeckt. Während etwa die niederländische KPN "innerhalb einiger Jahre" zehn Prozent der heimischen TV-Haushalte erobern will, rechnet die Deutsche Telekom bis Ende 2007 mit einer Mio. IPTV-Abonnenten. Von den in der Studie untersuchten Konzernen ist bisher die spanische Telefonica am erfolgreichsten. Sie hat mit ihren IPTV-Diensten bereits einen Verbreitungsgrad von 8,3 Prozent erreicht.
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