Merkmale
Neben den Profilen von verstorbenen Verbrechern werden auch aus Gesprächsdaten mit verurteilten Mördern sowie aus wissenschaftlichen Erkenntnissen aller Art Merkmale herausgearbeitet, anhand derer potenzielle Mörder identifiziert werden können. Richards erklärt, es gebe "einige sehr gefährliche Menschen da draußen", weswegen man die Risikomodelle benötige, um sie zu erkennen. "Es ist der Versuch, einen Ian Huntley herauszupicken, bevor er losgeht und den Mord begeht. Dann haben wir die Möglichkeit zu verhindern, dass sich etwas in ein tödliches Ereignis verwandelt." Richards ist überzeugt, dass man die riskanten Menschen erkennt, wenn alle Daten zusammengetragen werden.
Methoden
"Profiling-Methoden werden hierzulande zur Aufklärung von Verbrechen genutzt. Dabei werden natürlich Daten von bereits geschehenen Gewalttaten herangezogen. Jedoch soll dies helfen, Parallelen aufzudecken und Hinweise zu aktuellen Straftaten zu bekommen, die bei der kriminalistischen Arbeit weiterhelfen können", sagt Gerald Hesztera, Sprecher des österreichischen Bundeskriminalamtes. "Vorausschauende Systeme gibt es bei uns nicht", stellt er klar, wollte jedoch das britische Datenbanksystem im Detail nicht kommentieren.
Bedenklich
Science-Fiction-Visionen wie in Steven Spielbergs Film Minority Report, wo die Verhaftung eines möglichen Mörders vor der eigentlichen Tat stattfindet, könnten mit der HPU-Datenbank erschreckende Realität werden. "Was passiert, wenn eine potenziell gefährliche Person gefunden wird", lautet die berechtigte Frage von Datenschützer und Menschenrechtsaktivisten. Laut Richards gäbe es hierfür zwei Möglichkeiten: Einerseits könnte die Polizei die betreffende Person festnehmen oder aber Sozialbehörden informieren, um den Verdächtigen einer Therapie zuzuführen.
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