Damien Hirst: "A Thousand Years", 1990 Vitrine aus Stahl und Glas, MDF, Kuhkopf, Fliegen, Maden, Insectocutor, Zucker und Wasser

Foto: J. Fernandes/KUB
Bregenz - Das Kunsthaus Bregenz (KUB) wird sein Programm im nächsten Jahr mit drei großen Ausstellungen und einer Vielzahl parallel dazu laufender Projekte bestreiten. KUB-Direktor Eckhard Schneider sprach bei der Programm-Pressekonferenz am Freitag von einer "Entschleunigung", wurden heuer doch sechs Ausstellungen produziert. Im zehnten Jahr seines Bestehens will das KUB damit den Kern seines Programmprofils ausbauen und die Programmränder entwickeln.

Große Namen

Das Kunsthaus zeigt 2007 die beiden großen Themenausstellungen "Re-Object" (18. Februar bis 13. Mai) und "Mythos" (2. Juni bis 9. September). Dabei präsentieren zu den historischen Figuren Marcel Duchamp und Joseph Beuys jeweils drei Künstler speziell entwickelte bzw. ausgewählte neue Werkfolgen als umfassende Werkstatements. Im Fall von "Re-Object" werden dies Damien Hirst, Jeff Koons und Gerhard Merz sein. Hirst wird in Bregenz auch eines seiner bekanntesten Werke, nämlich seinen berühmten und bis dahin erneuerten Hai zeigen. In der Schau "Mythos" erwarten den Besucher neben Arbeiten von Beuys Schlüsselwerke von Matthew Barney, Douglas Gordon und Cy Twombly.

Schneider betonte, dass das KUB mit diesen beiden großen Themenausstellungen die mit der Roy Lichtenstein-Ausstellung begonnene Programmschiene fortsetze. "Es geht darum, paradigmatische historische Werkideen in neuer Form zu zeigen", unterstrich Schneider.

Zumthor-Retrospektive

Als dritte große Ausstellung folgt von 29. September 2007 bis 6. Jänner 2008 eine Retrospektive des Schweizer Architekten Peter Zumthor, den Erbauer des KUB. Im Mittelpunkt der Ausstellung wird Zumthors Philosophie und Arbeitsweise stehen, den Raum an den Bedürfnissen des Menschen zu orientieren. Ein Höhepunkt werden Film-Einspielungen von zwölf realisierten Zumthor-Bauten sein.

Die Zumthor-Ausstellung ist die erste reine Architekturausstellung im KUB, gleichzeitig bildet sie aber den Auftakt für eine Ausstellungstrilogie über radikale Form- und Denkmodelle in der Architektur des 20. Jahrhunderts an der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur. Fortgesetzt wird die Reihe mit Friedrich Kiesler 2009 und Mies van der Rohe 2011.

Blick nach vorn

Schneider betonte, dass das Jubiläumsjahr 2007 weniger als Rückblick genutzt werde. Es diene vielmehr dazu, sich künftigen Herausforderungen zu stellen. Dazu gehören laut Schneider die Weiterentwicklung der bisher geleisteten Arbeit ebenso wie die Entwicklung eines neuen Sammlungskonzepts. Das Ziel sei, den erarbeiteten Rang des Hauses national wie international zu behaupten und auszubauen.

Der zehnte Geburtstag des Hauses wird am 7. Juli mit einem "KUB-Fest" gefeiert werden. Eröffnet wird dabei auch eines der neben den Ausstellungen laufenden Projekten. Unter dem Titel "Theatrum Anatomicum" wird Paul Renner seine vier wichtigsten "Hell Fire"-Inszenierungen auf dem KUB-Platz zusammenführen. (APA)