Erfolgreiche Idee kopieren
Die Idee geht auf das Online-Nachschlagewerk Wikipedia zurück, das binnen weniger Jahre so erfolgreich wurde, dass es aus dem Internet gar nicht mehr wegzudenken ist. Wikipedia war noch nicht einmal fünf Jahre alt, als die Geheimdienstgemeinde in den Vereinigten Staaten (die "Intelligence Services") das System kopierte und im April mit ihrer eigenen Enzyklopedie an den Start ging - Intellipedia. Anfangs habe es "großen Widerstand" gegeben, sagt Wertheimer, der für die Leitung der US-Nachrichtendienste (DNI) arbeitet. Viele hätten gesagt, "das nehme ich nie her, das ist Zeitverschwendung". Mittlerweile gibt es laut DNI rund 3600 Nutzer und über 28.000 Seiten Inhalt.
Zugangskontrolle
"Dieses Werkzeug macht es uns möglich, verschiedene Sichtweisen zu bekommen, ohne alles auf eineinhalb Seiten zusammenzurühren und einen übereinstimmenden Blick zu haben, der nicht die Ansichten aller Organisationen wiedergibt", sagt Don Burke vom US-Geheimdienst CIA. Anders als bei Wikipedia sind die Einträge nicht anonym, sondern vom Verfasser gekennzeichnet, und Zugang hat nur, wer sich entsprechend ausweisen kann.
Neuorganisation
Der US-Kongress hatte nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beschlossen, dass die Geheimdienste in den USA neu organisiert werden müssten, weil sie entscheidende Informationen vor den Anschlägen nicht untereinander ausgetauscht hatten. Dem früheren CIA-Chef George Tenet und einem Teil seiner Kollegen wurde vorgeworfen, sie hätten voneinander abweichende Erkenntnisse heruntergespielt und zudem verdrehte Berichte präsentiert - indem sie unter anderem behaupteten, der damalige irakische Machthaber Saddam Hussein habe Massenvernichtungswaffen gehabt, von denen später aber nie eine gefunden wurde.
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