Austropop-Ausnahme: G. Danzer (vor B. Bukowski)

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Was Kruder & Dorfmeister dazu sagen, war zu Redaktionsschluss nicht bekannt. Aber dass sie jetzt Austropopper sind, ist - äh - interessant. Schließlich wird der Begriff von nichtgeriatrischen und nicht-zwangsverhaberten Austro-Musikschaffenden oft als Beleidigung verstanden. Aber wenn Rudi Dolezal sagt, dass die Speerspitze österreichischen Dancefloorschaffens in die selbe Kategorie fällt wie Stefanie Werger, EAV und Ulli Bär, stimmt das - schließlich hat Dolezal gerade eine Austropop-TV-Dokuserie gedreht. Und die wird ab Donnerstag ausgestrahlt.

Ihre historische Dimension stufte demnächst-ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bei der Präsentation am Montag als "Meilenstein, vergleichbar nur mit (Hugo Portischs, Anm.) Österreich II" ein. Natürlich zu Recht, bestätigten die, denen "Weltberühmt in Österreich" ein Denkmal setzt da am Küniglberg: Abgesehen von Wolfgang Ambros und Reinhard Fendrich war fast alles gekommen, um Dolezal zu attestieren, dass Auswahl (sie) und das Urteil (wichtig) genau so richtig wären, wie die Behauptung, österreichische Popmusik gäbe es erst seit 1956. Dass das - wie einiges andere - nicht stimmt, sagen natürlich nur die, die nicht vorkommen. Ernst Molden zum Beispiel: Dass Helmut Qualtingers "Wilder" schon 1952 entstand, und ein paar andere kritische Anmerkungen des Musikers zu "Weltberühmt in Österreich" gibt es am Donnerstag. Nicht im ORF, sondern im Standard.

Tropfen vom Blatt Den ganzen lieben langen Tag Hochglanzhefte zu machen, kann auf Dauer ernüchternd sein. Darum überlegte man bei der Wienerin, wie man da gegensteuern könne - und entdeckte den Rebensaft: Montagabend lud Wienerin-Chefredakteurin Karen Müller ins Weingut Wolff in Neustift und Wolfgang Renauer taufte den Wienerin-Wein auf den Namen "Diewiena 2006". Was sich (u.a.) die TV-Damen Miriam Hie und Johanna Setzer damit schöntrinken sollten, wurde aber nicht näher ausgeführt. (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe, 15.11.2006)