Foto: Nationalpark Donau-Auen GmbH

Die Maßnahmen der Nationalparkverwaltung zeigen Wirkung.

Foto: Nationalpark Donau-Auen GmbH
Foto: Nationalpark Donau-Auen GmbH
Selbst Kenner der Donau-Auen sind erstaunt, wie rasch die Maßnahmen der Nationalparkverwaltung Wirkung zeigen, das Gebiet wenigstens teilweise in einen Zustand zurückzuführen, der jenem vor der Donauregulierung entspricht. Vor allem die Vernetzung der Altarme und ihre Anbindung an den Strom - so sie durchschnittlich an 290 Tagen im Jahr durchströmt werden - verwandeln die Landschaft zusehends. Das lässt sich auch bei Orth feststellen, wo die Bemühungen begonnen haben, den seit Jahren ausgetrockneten Fadenbach wieder zu beleben.

Dem Wanderer sei ans Herz gelegt, die beschilderten und markierten Routen nicht zu verlassen. Manche Bereiche stehen ohnedies unter Schutz, und durch den Rückbau von Traversen und die Absenkung des Treppelweges an einigen Stellen sind etliche "wilde" Routen überflutet.

Sandbänke & Seeadler

Zu schauen und zu erleben gibt es auch auf den beschilderten Wegen genug; zahlreiche gut gemachte Informationstafeln weisen den Besucher des Nationalparks auf die Besonderheiten hin. Da im Herbst die Donau meist einen sehr niedrigen Wasserstand hat, liegen die Sandbänke trocken. Dort tummeln sich die Wasservögel, Reiher und Kormorane, mit etwas Glück lässt sich auch der Seeadler beobachten. Allein der ständige Wechsel von urwaldähnlichen Abschnitten mit den freien Flächen, die an englische Parklandschaften erinnern, macht Freude. Die Runde ist auch für Winterwanderungen geeignet, es sei denn, es liegt besonders viel Schnee. Raureif und Nebel hingegen schaffen oft eine eigentümlich schaurig-schöne Atmosphäre. Die Eisflächen in den Altarmen sollte man aber unter keinen Umständen betreten, das Risiko einzubrechen wäre zu groß. In den Wintermonaten hat die Fähre vom Uferhaus nach Haslau an der Donau ihren Betrieb eingestellt, sie fährt erst wieder ab April.

Die Route: Bei der Kirche von Orth an der Donau finden sich die ersten Wegweiser. Durch die Glasergasse kommt man ins freie Gelände und - den gelben Wegweisern folgend - in das Augebiet. Schnurstracks geht es zum Marchfelddamm, den man überquert und weiter - Wegweiser "Natur Tour" - zum Donauufer wandert. Gehzeit eine Stunde. In einer weiteren Dreiviertelstunde erreicht man dann - stromaufwärts - das Uferhaus. Von da an ist der Weg vorerst rot und gelb markiert, er führt einen Altarm entlang zu einer Forststraße, auf die man nach links einschwenkt. Die gelben Schilder weisen fast immer geradeaus. Bei einem Bildbaum mit Gedenktafel hält man sich rechts, geht bis zum Marchfelddamm und kehrt dann auf der roten Weitwandermarkierung zum Ausgangspunkt zurück. Gehzeit ab Uferhaus 1¼ Stunden. (Bernd Orfer/Der Standard/Printausgabe/11./12.11.2006)