Hannspeter Winter, Leiter des Instituts für Allgemeine Physik der TU Wien.

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Wien - Der Physiker Hannspeter Winter ist tot. Der langjährige Vorstand des Instituts für Allgemeine Physik der Technischen Universität (TU) Wien starb am Donnerstagabend völlig überraschend 65-jährig in Wien, teilte die TU am Donnerstag in einer Aussendung mit. Winter hat zahlreiche akademische Funktionen innegehabt, seit 1996 leitete er das österreichische EURATOM-Koordinationsbüro bei der Akademie der Wissenschaften, deren korrespondierendes Mitglied er seit 1998 war.

Nach seinem Studium an der TU arbeitete der gebürtige Welser zunächst als Assistenzprofessor an seiner Heimatuni sowie am Forschungszentrum Seibersdorf. Nach Forschungsaufenthalten in Deutschland und den Niederlanden wurde er 1980 außerordentlicher Professor für Plasmaphysik an der TU, 1990 wurde er zum ordentlichen Professor für Allgemeine Physik berufen. Seit 1987 leitete er das Institut für Allgemeine Physik an der TU.

In seiner Forschungstätigkeit befasste sich er vor allem mit Plasmaphysik, Kernfusion und Oberflächenphysik. TU-Rektor Peter Skalicky bezeichnete Winters Tod in einer Aussendung als "schweren Verlust für die Physik und die TU Wien, die auch einen hervorragenden Vertreter auf der internationalen Ebene verliert, der schwer zu ersetzen sein wird".

Ausgezeichnet

Neben seiner Forschungstätigkeit engagierte sich Winter auch in der Hochschulpolitik: So fungierte er unter anderem als Vorsitzender des Universitätsprofessorenverbands, als Vize-Chef der Professorenkonferenz, als Kuriensprecher der Professoren im Senat der TU Wien sowie als Mitglied des Fachhochschulrats. Außerdem war er Vorsitzender der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft. Winter war Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und Inhaber eines Alexander von Humbolt-Forschungspreises. (APA)