"Grünes Licht" für eine mögliche Übernahme des Festnetzanbieters eTel durch Marktführer Telekom Austria kam heute von einem der wichtigsten Player am österreichischen Mobilfunkmarkt, T-Mobile Austria . Dessen Chef Georg Pölzl sieht in einem Kauf keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken, er habe dazu "einen sehr liberalen Zugang", erklärte Pölzl am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz.

Mobilkom führt

T-Mobile konkurriert mit der Mobilfunktochter der Telekom, Mobilkom Austria. Beide haben ca. gleich viele Mobilfunkkunden, die Mobilkom aber die Nase leicht vorne. Als Festnetzanbieter ist der Mutterkonzern von T-Mobile, die Deutsche Telekom, in Österreich nicht aktiv.

Knapp eine Viertel Million Festnetz- und Internet-Kunden

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass für die irische eTel, die in Österreich knapp eine Viertel Million Festnetz- und Internet-Kunden hat, neun Interessenten, darunter auch die Telekom Austria gemeldet haben. eTel prüft derzeit die Angebote. Sollte die Telekom Austria den Zuschlag erhalten, rechnet man in Branchenkreisen mit einer umfassenden Prüfung durch die Wettbewerbsbehörden.

Normal

Pölzl meinte am Donnerstag dazu, es sei in einem funktionierendem Markt normal, dass es Konsolidierungsschritte gebe. "Da brauchen wir keine Steuerung", betonte der Boss des zweitgrößten österreichischen Mobilfunkbetreibers. Generell reguliere sich der Telekommarkt ohnehin inzwischen schon sehr gut, wodurch eine Rücknahme der Beeinflussung durch die Telekom-Regulierungsarbeit notwendig sei.

"Überhaupt nichts gebracht, das Geld ist alles in die USA geflossen".

Dass Preisbrecher tele.ring. - bevor er von T-Mobile im heurigen Frühjahr übernommen wurde - dies noch anders sah, hält Pölzl nicht für einen Widerspruch. Die Bevorzugung von tele.ring bei den Zusammenschaltungsgebühren habe dem Wirtschaftsstandort "überhaupt nichts gebracht, das Geld ist alles in die USA geflossen". Damit spielte Pölzl auf den ehemaligen tele.ring-Eigentümer Western Wireless mit Sitz in den Vereinigten Staaten an.

Wie gehabt sieht T-Mobile auch keinen Bedarf an einer EU-weiten Regulierung der Roaminggebühren. Man habe bereits die Preise für Auslandstelefonate erheblich reduziert, insbesondere T-Mobile habe durch die internationale Struktur "unschlagbare Roaming-Gebühren". Die Mutter der T-Mobile Austria ist die Deutsche Telekom, der größte Telekomkonzern Europas.(APA)