Das Votiv ist eines der klassischen Wiener Kaffeehäuser: ohne drahtlosem Internetzugang, ohne "coffee to go", dafür Hausmannskost auf der Menükarte und rustikale Einrichtung. Zu Stoßzeiten - heißt: Vorlesungspausen - kann das Lokal ziemlich verraucht sein. NichtraucherInnen können dann entweder in einen eigenen Bereich oder in den Gastgarten flüchten. Dort waren übrigens bei unserem Besuch im November noch immer die Sitzgarnituren im Freien. Im Innenbereich sieht man dem Votiv an, dass es schon einige Jahre als StudentInnentreff hinter sich hat.
Für den kleinen Hunger zwischendurch bieten sich die belegten Schwarzbrote um 2,10 Euro an. Bier trinkt man im Votiv lieber erst ab 19 Uhr, das seit Semesterbeginn um die Uhrzeit nur mehr 1,90 Euro kostet. Davor stärkt man sich mit einer Suppe um 2,80 Euro. Wer großen Hunger hat, wählt das Tagesgericht um 4,90 beziehungsweise 3,90 Euro. "Das Tagesmenü gibt's den ganzen Tag über, solange der Vorrat reicht", informiert uns Zaim Bekirovski vom Café Votiv. Wann das Menü überlicherweise ausverkauft ist, kann er nicht sagen. Am frühen Abend bekomme man teilweise schon noch das Tagesgericht. Wer zu spät dran ist, den verweist Bekirovski auf die Aktionswochen. Während der "Ganswoche" bekomme man eine Portion Gans schon um 8,90 Euro.
Was auffällt, sind die hohen Getränkepreise. Bei 2,50 für eine Tasse Tee und 3,30 Euro für einen Cappucino ist das Votiv wenig empfehlenswert für kurze Kaffeepausen. Auf exotische Küche und moderne Einrichtung kann das Kaffeehaus beruhigt verzichten: Das Erfolgsrezept ist vor allem die Lage, die es unvermeidbar zum Treff der Wiener Studierenden macht.
Preisvergleich
Cappucino - 3,30 Euro
Großes Bier vom Fass - 3,10 Euro, ab 19 Uhr 1,90 Euro
Soda Zitron 0,50 Liter - 3 Euro
Billigste Speise auf der Karte - Belegtes Schwarzbrot 2,10 Euro
Specials - Tagesmenü mit Suppe 4,90 Euro, ohne Suppe 3,90 Euro, solange der Vorrat reicht
Bewertung
Studierendenfreundlich: Gut. Beliebter Treffpunkt für Studierende zum Lernen, Diskutieren oder Tratschen nach der Uni, zeitweise jedoch überfüllt und laut.
Ambiente: Klassische Kaffeehausatmosphäre, aber schon ziemlich abgewohnt, schon sehr abgenützte Einrichtung.
Preis-Leistung: Mäßig. Die Gerichte werden zwar zu Mensa-Preisen angeboten, Getränke sind jedoch vergleichsweise teuer.
Fazit