Der Dienstleistungsscheck scheint nicht das probate Mittel zu sein, um die Verdrängung von Hausarbeit in den Schwarzmarkt aufzuhalten.
Foto: dieStandard.at/Isabella Lechner
Linz - Mit dem Ziel, die Schwarzarbeit in privaten Haushalten einzudämmen und neue Arbeitsplätze zu schaffen, führte die Bundesregierung Anfang des Jahres den Dienstleistungsscheck ein. Dieses Ziel wurde jedoch bei weitem nicht erreicht, erklärte AK-Präsident Johann Kalliauer am Freitag in einer Aussendung.

In Oberösterreich wurden bis zum 8. Oktober 2006 6998 Schecks um insgesamt 99.252 Euro verkauft. Als Einnahmen dürfe aber nicht die Gesamtsumme gerechnet werden, sondern nur der 0,6-prozentige Verwaltungskostenanteil (6 Cent pro Scheck). Der Rest seien Durchlaufposten. Die oberösterreichische Gebietskrankenkasse hat daher als Ersatz für den hohen Verwaltungskostenaufwand nur 596 Euro eingenommen. Österreichweit betragen die Einnahmen für den Verwaltungskostenaufwand 4182 Euro.

Höhere Scheckkosten wahrscheinlich

Die Einführung des Dienstleistungsschecks hat laut Regierungsvorlage rund 650.000 Euro gekostet. Dazu kämen noch einmalige Investitionen von 600.000 Euro für die EDV. Veranschlagt waren im Einführungsjahr Kosten von knapp mehr als einem Euro pro Scheck. "Bei gleichbleibend schleppendem Absatz wird ein Scheck allerdings etwa 24 Euro kosten, wenn man die Kosten für die EDV mit einrechnet", so Kalliauer.

Geplant sei für 2006 ein Verkauf von rund 500.000 Schecks österreichweit gegewesen und so viele wurden auch bereits gedruckt. Verkauft wurde aber nur ein Zehntel der erwarteten Summe. Kalliauer resümierte: "Außer Spesen nichts gewesen. Neue prekäre Beschäftigungsformen zu erfinden, bringt niemandem etwas, im gegenständlichen Fall entstehen nur hohe Kosten. Wir brauchen ordentliche Arbeitsplätze, um die Betroffenen besser abzusichern." (red)