Moskau - Nach einer russlandweiten Welle von Alkoholvergiftungen hat eine zweite russische Region den Notstand erklärt. In der ostsibirischen Region Irkutsk würden derzeit 733 Menschen mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt, teilten die Behörden am Montag mit. 173 der Patienten seien in ernstem Zustand, 33 Menschen starben demnach bereits an den Folgen der Vergiftung.

Vorgehen gegen unlizenzierten Handel

Russlandweit starben bereits mehr als 100 Menschen an den Folgen von gepanschtem Alkohol. Die nordwestliche Region Pskow hatte bereits in der vergangenen Woche den Notstand erklärt, nachdem dort mehr als 400 Menschen ins Krankenhaus gebracht werden mussten und 15 an Alkoholvergiftung starben.

Die russischen Medien machen ein verstärktes Vorgehen gegen geschmuggelten und unlizenzierten Alkohol für die Lage verantwortlich: Dies treibe die Menschen dazu, gepanschten Fusel mit giftigem Industriealkohol zu trinken.

2.901 Fälle

Laut der russischen Nachrichtenagentur ITAR-TASS starben in acht russischen Regionen bisher mindestens 118 Menschen, 2.901 Fälle von Alkoholvergiftung wurden bekannt. Nach offiziellen Angaben sterben jährlich etwa 42.000 Russen durch den Konsum von nicht für den Verzehr bestimmten alkoholhaltigen Produkten. (APA/AFP)