Neu-Delhi - Frauen in Indien sind erstmals gesetzlich vor häuslicher Gewalt geschützt. Das am Donnerstag in Kraft getretene Gesetz droht Männern Haft und hohe Geldstrafen an, wenn sie ihre Partnerinnen schlagen oder bedrohen.

Es bezieht sich nach Regierungsangaben auch auf Männer und deren Familien, die Frauen mit Forderungen nach einer höheren Mitgift unter Druck setzen. Damit sollen Fälle verhindert werden, in denen Inderinnen wegen einer vermeintlich zu geringen Mitgift umgebracht werden.

Unter das Gesetz fallen verbaler, körperlicher, sexueller, seelischer und wirtschaftlicher Missbrauch. Wer dagegen verstößt, kann mit einem Jahr Haft und 20.000 Rupie (360 Euro) Strafe belangt werden. Die Regierung habe seit langem versucht, Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen, erklärte das Ministerium für Frauen und Kindesentwicklung. Rund 70 Prozent der Inderinnen seien in der einen oder anderen Form Opfer dieser Gewalt. Das Gesetz sieht vor, dass der Beschuldigte seine Unschuld beweisen muss. Außerdem darf die Frau in der gemeinsamen Wohnung wohnen bleiben. (APA/AP)