Graz - Über jenen Mann, der verdächtigt wird, am Montag der Vorwoche in Graz ein Postamt überfallen und sich mit der Polizei einen Schusswechsel geliefert zu haben - dabei wurde ein unbeteiligter Student schwer verletzt -, ist die Untersuchungshaft verhängt worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, hätten sich die Indizien gegen den 40-jährigen Kärntner verdichtet.

Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Walter Plöbst, erklärte, sei der mutmaßliche Täter von den beiden verfolgenden Polizisten identifiziert worden. Außerdem konnte bei der Überprüfung seines Mobiltelefons nachgewiesen werden, dass dieses zum Tatzeitpunkt bei dem nächstgelegenen Sender in Graz eingeloggt war.

Der Tatverdächtige hatte behauptet, sich in Wien aufgehalten zu haben, wo er zuletzt wohnhaft und am vergangenen Sonntag festgenommen war.

Gegenüberstellung von Zeugen

Wie es vom Landeskriminalamt Steiermark hieß, werde es noch am Mittwoch eine Gegenüberstellungen mit Zeugen aus dem überfallenen Postamt und vom Schauplatz des Schusswechsels in der Merangasse geben. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 40-jährigen Kärntner, der schon über zwei Jahrzehnte hinter Gittern verbracht hat. Er war erst am 5. September aus der Haft in Stein entlassen worden.

1986 hatte der gelernte Kfz-Mechaniker in Klagenfurt seine 70-jährige Vermieterin erwürgt. Der damals knapp 20-Jährige hatte einige Tage neben der Leiche gelebt, ehe die Tat entdeckt wurde. Er wurde wegen Mordes - Motiv war angeblich eine beabsichtige Mieterhöhung - und Diebstahls verurteilt.

Zusatzstrafen

In der Haft war der Kärntner u.a. durch eine Flucht aus der Strafanstalt Graz-Karlau in einem Karton sowie durch Nötigung aufgefallen. Dafür fasste er Zusatzstrafen aus.

Auf die Spur des mutmaßlichen Posträubers waren die Kriminalisten durch das Bild einer Überwachungskamera und den Abgleich mit den Daten über einschlägige Delikte und Täter gekommen. Am Sonntag wurde der Verdächtige in einer Wiener Wohnung von der Polizei-Spezialeinheit Cobra aufgespürt und festgenommen. (APA)