Ende 1995 waren auf einer Lichtung im Vercors-Massiv nahe Grenoble die verkohlten Leichen von 16 Sonnentemplern gefunden worden, darunter mehrere Kinder. Gerichtsmediziner stellten fest, dass 14 der Opfer unter starkem Medikamenteneinfluss standen, als sie mit Pistolenschüssen in den Kopf getötet wurden.
Österreich
Berufungsprozess um getötete Sonnentempler neu aufgerollt
Dirigent Tabachnik wird Aufruf zu Bluttaten vorgeworfen
Der mysteriöse Fall um die Erschießung von 16
Anhängern der Sonnentempler-Sekte Mitte der 90er Jahre wird seit
Dienstag in Frankreich neu aufgerollt. Vor einem Gericht im
südostfranzösischen Grenoble begann das Berufungsverfahren gegen den
Schweizer Dirigenten Michel Tabachnik. Er soll die Sektenjünger zu
ihrer Bluttat angestiftet haben.
Die Staatsanwaltschaft war nach einem ersten Freispruch Tabachniks
aus Mangel an Beweisen 2001 in Berufung gegangen. Sie wirft dem
Dirigenten vor, in seinen Schriften zu einem "Flug zum Sirius", also
zum Selbstmord, aufgerufen und damit eine "tödliche Dynamik" bei den
Sektenmitgliedern ausgelöst zu haben. Für den Prozess sind zwei
Wochen angesetzt. (APA/AFP)