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Anufa Ellhorn nennt sich die 41-jährige niederösterreichische Hexe.

Foto: APA/Verein Wurzelwerk
Wien - Was für Grimm das Knusperhäuschen, ist für Anufa Ellhorn ein Reihenhaus in Bad Vöslau. Die 41-jährige Niederösterreicherin ist nämlich eine Hexe oder "initiierte Wicca und Priesterin", wie sie sich selbst nennt. Derzeit bereitet sie sich auf Halloween und die "riesengroße Party mit den Ahnen vor" - auch wenn die manchmal "Trottel" sind.

Auf Fellen und Polster sitzt Ellhorn in ihrem Wohnzimmer, drei Katzen, Merlin, Niniane und Curiosus Maximus, rund um sie. Die 41-Jährige sieht das Hexendasein als spirituelle Erweiterung des Lebens. "Die ganze Welt ist belebt und beseelt. Eine Wicca kann mit allem kommunizieren, die Aufmerksamkeit verändert sich vollkommen und damit auch das Leben."

Vor 20 Jahren ist sie auf diesen Lebensstil gestoßen, im Jahr 2000 wurde Ellhorn dann in einem englischen Coven - einem Hexenzirkel - initiiert. Ihren "richtigen" Namen hat sie abgelegt, der Hexenname bezeichne ihr Wesen viel treffender - besteht er doch aus Anagrammen, Runen und Bezeichnung ihrer "Totempflanze".

Wicca ist in den USA eine anerkannte Religion

Wicca, in den USA eine anerkannte Religion, wurde Ende der vierziger Jahre ins Leben gerufen. Es ist ein Konglomerat aus "magischen" Ritualen, vermischt mit Volksbräuchen und Legenden der britischen Inseln. Zum Wichtigsten für eine Wicca zählt laut Ellhorn, "für jedes erdenkliche Hoppala im Leben gerüstet zu sein. Dazu gehört der richtige Umgang mit seinem Körper und die Fähigkeit, sich selbst zu versorgen." Dann sei Hexenhandwerk, wie zum Beispiel mittels Kristallkugel in die Zukunft zu sehen, keine große Kunst - behauptet Ellhorn. Hexenrituale wiederum seien ein "Fokussierungsmittel". Was eine Hexe dafür verwendet - ob Besen, Kerzen, Pentagramme oder Feuer - sei nicht wichtig.

Halloween - "wenn die Sonne 15 Grad im Skorpion steht" - eignet sich für Rituale besonders gut. "An diesem Tag ist der Schleier dünn und die Kommunikation mit den Ahnen nicht nur auf spiritueller Ebene möglich, ich kann sie auch tatsächlich in feinstofflicher Form in den Kreis holen", verspricht die Hexe. Durch Meditation werden die Verstorbenen aus der "Anderswelt" eingeladen. Welche Antworten man erhalte, sei höchst unterschiedlich: "Geister sind keine Allwissenden. Sie haben zwar ein erweitertes Bewusstsein, aber es gibt da und dort Trotteln, wie bei den Lebenden.".(APA; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.10.2006)