London - Ein Iraker hat vor einem Militärgericht Misshandlungen durch britische Soldaten geschildert. Muhanned Thaher Abdullah al-Mansuri sagte aus, er sei im September 2003 als mutmaßlicher Aufständischer in Basra festgenommen worden. Soldaten hätten ihn wiederholt geschlagen und ihn gezwungen, Urin zu trinken. Vor dem Gericht müssen sich sieben Soldaten wegen Kriegsverbrechen verantworten.

"Ich bat um Wasser, da urinierte er (der Soldat) in eine Flasche und drückte sie an meinen Mund", sagte Abdullah am Montag. "Er hat mich gezwungen, es zu trinken." Als er ausgespuckt habe, hätten ihn die Soldaten 20 Minuten lang geschlagen. Außerdem hätten sie seinen Kopf in eine Toilette gedrückt. Abdullah beschuldigte auch einen Arzt der Misshandlung. Er habe dem Arzt gesagt, dass er an Asthma leide. Dieser habe erklärt, er werde ihm Sauerstoff bringen, stattdessen habe er ihm jedoch ein Insektenspray ins Gesicht gesprüht und gelacht.

Die Soldaten sollen weitere Häftlinge misshandelt haben, von denen einer nicht überlebte. Sechs der Angeklagten haben sich für unschuldig erklärt. Der siebte gab zu, irakische Häftlinge unmenschlich behandelt zu haben. Vorwürfe des Totschlags und der Behinderung der Justiz wies er jedoch zurück. Mit einem Urteil des Gerichts in Bulford, 135 Kilometer südwestlich von London, wird in einigen Wochen gerechnet. (APA/AP)