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Das Kassieren war nicht Aufgabe des Obers, sondern der Sitzkassierin.

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Die Sitzkassierin saß in einer Art Kobel, so dass nur ihr Oberkörper zu sehen war.

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Und der Piccolo musste sich erst zum Kellner hinauf arbeiten.

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Heute dreht sich alles um den Kellner, in Wien "Herr Ober" gerufen. Von ihm wird die Bestellung aufgenommen, er serviert und kassiert. Und wenn noch Nachschub an einem Glas Wasser nötig ist, das in traditionellen Kaffeehäusern automatisch zum Kaffee gereicht wird, ist das ebenfalls seine Aufgabe.

Das war nicht immer so. In früheren Zeiten gab es so etwas wie einen Hilfskellner oder Lehrling, auf Wienerisch "Schani" genannt. Also einer, der kleine Aufgaben zu erledigen hatte. Beispielsweise die Tische aufstellen, Tischtücher auflegen, frische Wassergläser holen. Dieser "Piccolo" war später (als Frauen zugelassen wurden) auch für das Zustellen amouröser Briefchen verantwortlich.

Das Kassieren wiederum erfolgte bis zum Jahr 1840 von der sogenannten "Sitzkassierin". Sie war übrigens lange Zeit die einzige Frau, die - abgesehen vom im Verborgenen agierenden Küchenpersonal - im Kaffeehaus erlaubt war. Denn dieser Ort des politischen Debattierens, so meinte man, sei für Damen nicht geeignet. Um sie vor der Zudringlichkeit männlicher Gäste zu bewahren, saß sie in einer Art Kasten. Sie überwachte außerdem die Verteilung des Zuckers und war für die Abrechnung zuständig. (dabu)