Der Technologiekonzern Siemens stockt die Hilfszahlungen für seine insolvente ehemalige Handysparte auf. Über die bereits zugesagten 35 Mio. Euro hinaus werde Siemens 24 Mio. Euro für die BenQ-Mobile-Belegschaft zur Verfügung stellen, teilte Siemens am Freitag mit.

Treuhandkonto

Das Geld stamme von einem Treuhandkonto, auf dem 50 Mio. Euro liegen, die Siemens eigentlich im Oktober an die deutsche BenQ Mobile hätte zahlen müssen. Siemens habe sich mit dem Insolvenzverwalter geeinigt, die 24 Mio. stattdessen in den Aufbau einer Transfergesellschaft zu stecken. Diese soll sich darum bemühen, BenQ-Mitarbeiter in neue Anstellungen zu vermitteln.

Siemens hatte im Zuge der Trennung von seiner Handysparte mit BenQ auf Millionenzahlungen geeinigt. Eine Tranche von 100 Mio. Euro, die Siemens eigentlich im Dezember an die taiwanische BenQ überweisen soll, liegen derzeit ebenfalls auf einem Treuhandkonto.

"Unzureichend"

Die IG Metall kritisierte die Hilfszusagen von Siemens als unzureichend. "Der Beitrag von Siemens entspricht in keiner Weise der Verantwortung von Siemens an dem ganzen Schamassel", bekräftigte der bayerische Gewerkschafter Werner Neugebauer. Der Konzern dürfe sich nicht mit einem solch "lächerlichen" Beitrag aus der Affäre ziehen.

Die IG Metall hält eine Zahlung von 200 Mio. Euro für angemessen. Mit 150 Millionen stehe Siemens allein zur Einhaltung von Sozialplanansprüchen in der Pflicht, weitere 50 Millionen sollten in die Transfergesellschaft fließen, so die IG Metall.(APA/Reuters)