Chicago - In Chicago sind zwei US-Bürger angeklagt worden, weil sie die radikalislamische Palästinensergruppe Hamas unterstützt haben sollen. Der Lebensmittelhändler Muhammad Salah und der Mitangeklagte Abdelhaleem Ashqar hätten vom Boden der USA aus Gewalttaten der Hamas in Israel "finanziert und geplant", sagte Staatsanwältin Carrie Hamilton zum Prozessauftakt am Donnerstag. Beide hätten ihre Taten mit dem in Syrien lebenden Hamas-Anführer Musa Marzook abgestimmt, der von den USA gesucht wird.

Salah habe Gelder in die Palästinensergebiete gebracht und damit sichergestellt, "dass der Terror weitergehen kann", sagte die Anklägerin. In den USA habe er Hamas-Aktivisten im Umgang mit Sprengstoff ausgebildet, um Terroranschläge vorzubereiten. Salah saß in den 90er Jahren fünf Jahre lang wegen Unterstützung der Hamas in israelischer Haft. Hamilton kündigte an, ihre Anklage zum Teil auf Aussagen Salahs gegenüber israelischen Ermittlern zu stützen.

Salahs Anwälte argumentieren, dass ihr Mandant lediglich humanitäre Hilfe in die Palästinenergebiete gebracht habe. Angebliche Geständnisse vor den israelischen Behörden seien ungültig, weil sie durch Folter erzwungen worden seien.

Dem Mitangeklagten Ashqar warf die Staatsanwältin vor, in den USA als Kommunikationsdrehscheibe für die Hamas gedient zu haben. In Telefongesprächen und Faxen von seiner Wohnung aus hätten Ashqar und führende Hamas-Aktivisten ihr Bedauern darüber ausgedrückt, dass bei einem Selbstmordattentat im Nahen Osten keine israelischen Zivilisten getötet worden seien. Die Gespräche und Faxnachrichten wurden von der US-Bundespolizei FBI abgefangen. (APA)