Suspendierter Kriminalist macht Berater-Job für das Unternehmen - allerdings nur als Nebenbeschäftigung
Redaktion
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Wien - Frank Stronachs Magna-Konzern hat sich bereits einen Namen als Auffangbecken für allerlei prominente Persönlichkeiten gemacht. Nun hat auch Ernst Geiger, suspendierter und wegen Verletzung des
Amtsgeheimnisses nicht rechtskräftig zu drei Monaten Haft
verurteilter Wiener Kriminalist, als Konsulent beim Konzern angeheuert. Das berichtet das Wochenmagazin
"Format" in seiner aktuellen Ausgabe. Der APA
sagte Geiger, dass er für das Unternehmen seit 1. Oktober als Berater
für corporate security tätig sei.
Berufung
Es handle sich um eine Nebenbeschäftigung, betonte Geiger, er sei
ja immer noch bei der Polizei. "Ich war 30 Jahre bei der Polizei
tätig, ich habe immer gern gearbeitet, da löst man sich nicht so
leicht." Ob er bleibt, werde sich erst nach Abschluss des
Gerichtsverfahrens zeigen. "Es befindet sich derzeit im Stadium der
Berufung", sagte der Hofrat. Wann die nächsten Schritte erfolgen,
wisse er noch nicht. "Das schriftliche Urteil ist noch nicht da",
erläuterte Geiger, der am 31. August in erster Instanz in der so
genannten Sauna-Affäre schuldig gesprochen worden war, da er einen
Razzia-Termin verraten haben soll.
Bei Geigers Beratertätigkeit bei Magna geht es um
Sicherheitsaspekte für die weltweiten Standorte des Unternehmens.
"Ich habe eine Beschäftigung, die sehr interessant ist. Bis jetzt war
ich ja zum Nichtstun verurteilt", sagte der seit März suspendierte
provisorische Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung.
Magna-Security-Chef ist Franz Schnabl, einst Generalinspektor der
Wiener Polizei. (APA)
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