Knöpfe mit "Hakenkreuz-Muster": Esprit zieht 200.000 Kataloge ein
Lederknöpfe stammen aus England und werden bereits seit Jahrzehnten verwendet
Redaktion
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Ratingen - Der deutsche Modekonzern Esprit zieht 200.000
Kataloge zurück, weil darin Knöpfe so aussehen, als hätten sie ein
Hakenkreuz als Muster. "Das hat uns getroffen wie ein Schock und ist
sehr ärgerlich", sagte der Vorstandsvorsitzende der Esprit-Gruppe,
Heinz Krogner, am Mittwoch der dpa in Ratingen bei Düsseldorf. Die
Darstellung auf den Fotos sei sehr unglücklich, bedauerte Krogner.
"Wir werden künftig noch stärker den Aspekt der Political Correctness
prüfen", kündigte der Chef von weltweit 8400 Mitarbeitern an.
Die Lederknöpfe stammten aus England und würden bereits seit
Jahrzehnten von verschiedensten Unternehmen - auch von Wettbewerbern
- verwendet. Der Katalog sei unter englischer künstlerischer Leitung
in London produziert worden. Mitarbeiter aus mehreren Ländern hätten
ihn kontrolliert, aber niemand habe gemerkt, dass das Muster auf den
Fotos einen derart unglücklichen Eindruck erwecken könne.
Staatsanwaltschaft will prüfen
"Wir kennen diesen traditionellen englischen Knopf seit
Jahrzehnten", sagte Krogner. Deswegen sei auch niemandem die
Assoziation in den Sinn gekommen. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft
hatte angekündigt, die Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens wegen des
Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu
prüfen. Der Katalog mit den Knöpfen war den Ermittlern von einer
Rechtsanwältin zugeleitet worden. (APA/dpa)
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