Als ironische Verbeugung vorm Dreivierteltakt lässt sich das "Eins zwei drei ..." lesen. Gewalzt wird bei 123 tanz natürlich nicht, höchstens Metawalzer sind vorstellbar beim neuen Festival im Zeichen zeitgenössischer und -gemäßer Performance. Sehr wohl bis drei zählen kann man am Eröffnungsabend: Den bestreiten Joji Inc , und zwar unter Beteiligung der großen Anna Teresa de Keersmaeker : Sie ist involviert in das Programm "Erase-E(X)". Da wird ein Stück zweimal umgearbeitet und neu gedacht - somit sind auch die choreografischen Sichtweisen von The Wooster Group und Isabelle Soupart zu erleben. Wieder "one-two+ three" heißt es im Episodenstück von Elio Gervasi , weitere Bewegung in der österreichischen Tanzszene vertreten Chris Haring und Katharina Weinhuber . Auch das Zweimannstück "speed ... neither/nor" von und mit Joachim Schlömer und Graham Smith steht für die Programmatik der Veranstalter aus dem Kreis der Galerie St. Barbara: Wider Opulenz und Kommerz, für tänzerischen Intellekt in kleinen Formationen. (pen/ DER STANDARD, Printausgabe, 19.10.2006)