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Hamburgs Goalie Sascha Kirschstein schreit, weil man nach 15 sieglosen Matches einfach schreien muss.

Foto: Reuters/Doce
Moskau/Porto - "Der Kalte Krieg mag vorüber sein, aber Arsenals russische Eiszeit hält an", schrieb das aberwitzige englische Boulevardblatt The Sun und ließ sich über Schiedsrichter Manuel Gonzalez aus. Durch das 0:1 bei ZSKA Moskau verpasste das Team von Arsene Wenger die Vorentscheidung in der Gruppe G auf dem Weg ins Achtelfinale der Champions-League.

Herr Gonzalez hatte Treffern von Thierry Henry (Handspiel) und Francesc Fabregas (Abseits) die Anerkennung verweigert. "Selbst Moskaus Torhüter musste schmunzeln", spottete Henry und witterte gar eine Verschwörung: "Wir sind eben kein großer Klub. Was ich damit meine? Das, was ich sage. Wir sind eben kein großer Klub."

Wenger drückte sich nicht minder kryptisch aus: "Manchmal müssen wir akzeptieren, dass Tore gegeben werden, weil der Schiedsrichter etwas übersieht. Nun haben wir eine neue Situation: Ein Tor, das nicht gegeben wird für etwas, das nicht existiert." Tatsächlich existent war aber jener Freistoß aus 18 Metern, den der Brasilianer Carvalho verwandelt hat.

ZSKA Moskau, das 2005 den UEFA-Cup gewann und wie der FC Chelsea von Öl-Milliardär Roman Abramowitsch finanziell unterstützt wird, führt die Gruppe nun mit sieben Punkten vor Arsenal (sechs) an. Der FC Porto, der den Hamburger SV mit 4:1 deklassierte, folgt auf Rang drei mit vier Zählern. Die Deutschen sind erst seit 15 Pflichtpartien sieglos, Trainer Thomas Doll meinte: "Jetzt geht es nur mehr darum, unser Gesicht zu wahren."

Nahezu traditionell geigt der französische Meister Olympique Lyon, das 3:0 bei Dynamo Kiew bedeutete den dritten Sieg im dritten Spiel, das Torverhältnis lautet 8:0. Ebenfalls eine maximale Ausbeute hat Manchester United, Manager Sir Alex Ferguson sagte nach dem 3:0 gegen Kopenhagen. "Ich bin entzückt." Im Plan liegt auch der AC Milan, Kaka besorgte das 1:0 beim RSC Anderlecht.

Real Madrid wird ebenfalls mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aufsteigen. Steaua Bukarest musste nämlich die 0:1-Peinlichkeit in der spanischen Liga gegen Getafe ordentlich büßen, die Königlichen siegten 4:1. Ramos, Raúl, Robinho und Van Nistelrooy netzten. (DER STANDARD, Printausgabe, Donnerstag, 19. Oktober 2006, red)