Gaza - Die in den Palästinensergebieten regierende radikal-islamische Hamas ist ungeachtet der schweren politischen Krise nicht zur Bildung einen reinen Expertenregierung bereit. Regierungssprecher Ghazi Hamad sagte am Mittwoch in Gaza, entsprechende Äußerungen vom Vortag seien falsch interpretiert worden. Hamas wolle eine Regierung der nationalen Einheit, die aus Fachleuten und professionellen Politikern gebildet werden solle.

Hamas reagierte auf eine Erklärung von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen), der am Vorabend angesichts gescheiterter Bemühungen um eine palästinensische Einheitsregierung die Bildung einer Expertenregierung in Aussicht gestellt hatte. Abbas hatte gesagt, er erwäge die Bildung einer neuen Regierung unabhängiger Experten, um die internationale Isolierung der Palästinenser zu beenden. Diese sei in der Lage, die unterzeichneten Friedensverträge und Kompromisslösungen zu akzeptieren.

Ein Entführer des israelischen Soldaten Gilad Shalit getötet

Israelische Soldaten haben am Mittwoch im Gazastreifen mindestens zwei bewaffnete Kämpfer der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas getötet. Darunter sei auch Ashraf al-Muasher (26), der im Juni an der Verschleppung des israelischen Soldaten Gilad Shalit in den Gazastreifen beteiligt gewesen sei, sagte ein Hamas-Vertreter der palästinensischen Nachrichtenagentur Ramattan.

Der Rettungsdienst und palästinensische Augenzeugen erklärten, Einheiten der israelischen Armee seien im Morgengrauen mit Panzern und Planierraupen nach Rafah vorgestoßen. Militante Palästinenser hätten sich dann Feuergefechte mit den Soldaten geliefert. Die israelische Armee versucht, in dem Grenzgebiet zu Ägypten den Schmuggel von Waffen und Munition in den Gazastreifen zu verhindern. (APA/dpa)