Andromedanebel formte sich durch Galaxienkollision
Spitzerteleskop entdeckte mit bloßem Auge nicht erkennbaren zweiten Ring, eine Gas- und Staubwelle des Aufpralls
Redaktion
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London - Die ungewöhnliche Form des Andromedanebels ist nach einem Bericht im Wissenschaftsmagazin "Nature" durch die Kollision von zwei Galaxien entstanden. Infrarot-Bilder des im Orbit stationierten Spitzer-Weltraumteleskops zeigten einen mit bloßem Auge nicht erkennbaren zweiten Ring, der aus dem Herz der Galaxie herausrage, berichtete ein Team unter Führung von David Block von der Universität von Witwatersrand in Südafrika. Der Ring ist demnach eine Gas- und Staubwelle, die durch den Aufprall der beiden Sternennebel vor rund 210 Millionen Jahren entstanden ist.
Die Form des Andromedanebels unterscheidet sich deutlich von anderen Galaxien, die üblicherweise scheibenförmig und - im Falle von Spiralgalaxien - nach außen strebende "Arme" haben. Andromeda hat dagegen eine verzerrte Ebene und mehrere, sich überlappende Außenringe.
Thesenüberprüfung
In einer Computersimulation überprüften die Forscher ihre Kollisions-These. Demnach könnte die "Zwerg"-Galaxie M32 mit dem Andromedanebel zusammengestoßen sein.
"Während direkte Kollisionen im frühen Universum häufig vorkamen, ist in der Nähe nur eine Handvoll bekannt", heißt es in dem Bericht. Die Entdeckung des Zusammenstoßes mit dem Andromedanebel eröffne "die einzigartige Gelegenheit, eine solche Kollision mit nicht dagewesener räumlicher Auflösung zu untersuchen".
Andromeda war im Jahr 964 erstmals vom persischen Astronomen Al-Sufi als "kleine Wolke" beschrieben worden. (APA)
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