Genua - Kunstexperten haben in einer Kirche in Genua ein bisher unbekanntes Bild des Frühbarockmeisters Caravaggio (1571-1610) entdeckt. Restauratoren hätten das Werk Medienberichten zufolge lange für eine Kopie des weltberühmten Caravaggio-Gemäldes "Dornenkrönung", das im toskanischen Prato aufbewahrt wird, gehalten. Erst jetzt sei bei der Restaurierung durch eingehende Vergleiche und Untersuchungen eindeutig festgestellt worden, dass es sich um ein unvollendetes Original des Meisters der Hell-Dunkel-Malerei handelt, das Mitte des 17. Jahrhunderts von Künstlern aus Genua "fertig gestellt" wurde. Beweis für die Echtheit des Werkes sei auch eine Handschrift Caravaggios aus dem Jahr 1605, in der er dem römischen Prinzen Massimo Massimi eine "Dornenkrönung" versprochen habe. Kurze Zeit später musste der Maler aber aus Rom fliehen, nachdem er im Affekt einen Totschlag begangen hatte. Damals verbrachte er einen Monat in Genua - und hat wahrscheinlich das bereits begonnene Werk mit sich in die ligurische Metropole genommen, berichtete die Zeitung "La Repubblica" am Mittwoch. Wie das 2 mal 1,60 Meter große Werk aber in die Kirche San Bartolomeo della Certosa in der Peripherie Genuas gelangte, ist völlig unklar. (APA/dpa)