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Bei einem schweren U-Bahn-Unglück

im Zentrum von Rom ist am Dienstag eine 30-jährige Italienerin ums Leben gekommen, 236 Menschen wurden verletzt. Mindestens fünf Personen waren in kritischem Zustand. Ursprüngliche Angaben, wonach auch ein Zugführer getötet wurde, wurden von den Behörden dementiert.

Foto: APA/epa/Claudio Peri

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Das Unglück ereignete sich,

als ein Zug im morgendlichen Berufsverkehr auf eine in einer Station haltende U-Bahn auffuhr. Nach Augenzeugenberichten hatte der Fahrer möglicherweise ein Haltesignal übersehen. "Ich bin in dem Zug gesessen, der auf den anderen aufgefahren ist. Das Licht ist ausgegangen. Viele Passagiere schrien. Wir dachten zuerst an einen Terroranschlag", berichtete ein Passagier.

Foto: AP/MASSIMO PERCOSSI

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Viele der Verletzten waren blutüberströmt.

Mehreren Menschen gelang es, trotz Schnittwunden und anderer Verletzungen aus eigener Kraft die Waggons zu verlassen. Sie wurden in sechs Krankenhäuser in der Umgebung des Unglücksorts gebracht. Einige Verletzte wurde von Rettungskräften vor dem Eingang zum U-Bahnhof auf offener Straße versorgt.

Bürgermeister Walter Veltroni begab sich an den Unglücksort. Alle Veranstaltungen rund um das Filmfest in Rom wurden abgesagt. "Nach dieser Tragödie kann man nicht feiern", meinte Veltroni, der mehrere Verletzte im Krankenhaus besuchte.

Foto: AP/MASSIMO PERCOSSI

Der Präsident der U-Bahn-Gesellschaft,

Stefano Bianchi, berichtete, dass ein Zug in der U-Bahn-Station hielt und einige Passagiere ausstiegen. "Der zweite Zug ist bei verminderter Geschwindigkeit auf den anderen geprallt. Es war kein Anschlag, denn da hätten wir ein Bekennerschreiben erhalten", erklärte Bianchi. Der Zug sei neu gewesen und erst kürzlich von einem spanischen Unternehmen geliefert worden.

MASSIMO PERCOSSI

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Anhand der Black Box (Bild)

wurde nach den Ursachen des Unglücks geforscht. Der verletzte Lokführer, der in der Station Piazza Vittorio Emanuele im Zentrum der Stadt auf einen stehenden Zug gerast war, berichtete den Ermittlern indessen, er habe eine rote Ampel ignoriert, weil ihm die Kontrollzentrale per Funkradio mitgeteilt habe, dass der Weg frei sei. (APA)

Foto: EPA/Alessandro Di Meo