Die Kunst-Datenbank des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus ist ab heute, Dienstag, im Internet zugänglich. Als "digitale Galerie" bietet sie Informationen zu Kunst- und Kulturobjekten, die vermutlich während der NS-Zeit in Österreich entzogen wurden und in öffentlichen Besitz gelangt sind. Opfern des NS-Kunstraubes auf der ganzen Welt soll damit ermöglicht werden, gezielt nach entzogenen und zur Rückgabe geeigneten Kunstobjekten in Museen und Sammlungen des Bundes und der Stadt Wien zu suchen.

Weltweit

Der Nationalfonds erhielt 1998/99 den gesetzlichen Auftrag, ihm übereignete Kunstgegenstände aus öffentlichem Besitz zu Gunsten von Opfern des Nationalsozialismus zu verwerten. Dies gilt für jene Objekte, deren Erwerb im Zusammenhang mit dem NS-Regime steht, für die aber keine Rückstellungsberechtigten ausfindig zu machen sind. Ziel der Kunst-Datenbank ist es, die Zeit vor Abschluss der offiziellen Provenienzforschung bestmöglich und im Sinne einer erweiterten Erbensuche zu nutzen, indem bedenkliche Objekte weltweit bekannt gemacht werden.

Ansprüche

Berechtigte sollen von den Kunstgegenständen Kenntnis erlangen und diese beanspruchen können. Die Datenbank beinhaltet einen nach Kategorien geordneten Katalog von mehreren tausend Kunst- und Kulturgegenständen. Ein Teil davon wurde laut Ergebnissen der Provenienzforschung während der NS-Zeit entzogen, während hinsichtlich anderer Gegenstände die Bedenklichkeit der Herkunft noch zu klären ist. Die ersten Schritte zur Realisierung der digitalen Galerie wurden bereits im Sommer 2005 gesetzt, als entsprechende Kooperationen durch den Nationalfonds eingeleitet wurden.(APA)