London - Der künftige UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist nach eigenen Worten zu einer Reise nach Nordkorea bereit. Er hoffe, dass die Regierung in Pjöngjang keine Einwände gegen einen solchen Besuch habe, sagte Ban der britischen Zeitung "The Times" (Dienstagausgabe). Auch wolle er den seit anderthalb Jahren freien Posten eines Sondergesandten für Nordkorea wieder besetzen. Dafür sei eine Person mit Erfahrung und Kenntnissen über die Situation auf der koreanischen Halbinsel nötig. Sie müsse akzeptabel für beide koreanischen Staaten sein, besonders aber für den Norden, sagte Ban.

Mehr um die Halbinsel kümmern

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hatte den bisherigen Außenminister Südkoreas am Freitag als Nachfolger des zum Jahreswechsel aus dem Amt scheidenden Generalsekretärs Kofi Annan gewählt. Als Koreaner sei es nur natürlich für ihn, sich mehr als sein Vorgänger um die Lage auf der Halbinsel zu kümmern, sagte Ban. Nordkorea hatte vergangene Woche nach eigenen Angaben erstmals einen Atomwaffentest unternommen und wurde deshalb mit UN-Sanktionen belegt.

Annan war in seiner 1997 begonnenen Zeit als UN-Generalsekretär nie in das stalinistische Land gereist. Sein Nordkorea-Sondergesandter trat im April 2005 von seinem Posten zurück, nachdem er wegen Verbindungen zu einem Verdächtigen im Skandal um das "Öl für Lebensmittel"-Programm für den Irak in das Visier von Ermittlern geraten war.

"Fähige und qualifizierte Frau" als UN-Verwaltungschef

Ban erklärte auch, er erwäge die Ernennung einer Frau zur Vize-Generalsekretärin. Er sei "ziemlich geneigt, eine sehr fähige, qualifizierte Frau" auf den freiwerdenden Posten des stellvertretenden UN-Verwaltungschefs Malloch Brown zu bringen.(APA/Reuters)