Graz - Der Amtsleiter einer obersteirischen Gemeinde musste sich am Montag im Landesgericht Leoben verantworten. Ihm wurde vorgeworfen, zwischen 1994 und 2006 mindestens 800.000 Euro aus der Gemeindekasse veruntreut zu haben. Nach eigenen Angaben hat er das Geld in Kasinos verspielt. Eine Mitarbeiterin deckte die Vorgänge auf. Der Beamte ist seit Juni suspendiert.

Der 51-Jährige war seit 1981 Amtsleiter in einer kleinen obersteirischen Gemeinde. Er war für die Geschäftsführung, die Buchhaltung - und die Amtskasse zuständig. Zusätzlich hatte er auch die Aufsicht über die Gemeindekassiere, für deren Ausbildung er ebenfalls zuständig war.

Nach eigenen Angaben ist er bereits seit seinem 16. Lebensjahr spielsüchtig und verspielte sein Geld meistens in den Kasinos in Graz und Baden bei Wien. Zunächst entnahm er laut Anklage immer wieder Geld, das er jedoch anschließend von seinem Gehalt zurückzahlte. Spätestens ab 1994 war dies nicht mehr möglich, so die Staatsanwaltschaft. Jahrelang soll er die Buchhaltung "frisiert" haben, 2006 deckte eine Mitarbeiterin den Betrug auf. (APA/D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 17.10. 2006)