Foto: Weingut Triebaumer
Inamera ist ein in Ruster Gefilden recht bekanntes Wort. Die seltsame Buchstabenansammlung bezeichnet ein bekanntes Speiselokal in der burgenländischen Freistadt und bedeutet so viel wie: Es gibt deren mehrere. „Deren mehrere“ gibt es auch bei den Triebaumers, einer in Rust beheimateten Winzer-Familie, die in mehrere „Linien“ verzweigt ist. Alle haben mit Blaufränkisch zu tun, der sozusagen Passion und Tagewerk fast alle Familienlinien ist. Ernst Triebaumers Blaufränkisch „Mariental“ ist seit 1986 eine Legende und ist es bis heute.

Auch seinem Neffen Günter Triebaumer ist Blaufränkisch ein Anliegen. Seit Beginn 2004 führt er offiziell und gemeinsam mit seiner Partnerin Regina Limbeck das Weingut seines Vaters Pauls, der der Bruder von Ernst ist. Blaufränkisch ist die burgenländische Leitsorte und hat Geschichte, Zukunft und optimale Bedingungen auf den Lehm und Kalkböden der Ruster Weingärten, heißt es in Günter Triebaumers Ausführungen und daher werde er sich auch intensiv damit befassen.

Die heute empfohlene Blaufränkisch Reserve 2004 von Günter Triebaumer, ist sehnig und „zerlegt“ (um es mit einem Körperbauvergleich bildlich zu machen) und schmeckt sehr schön nach einem fein säuerlichen Mix aus dunklen Kirschen und Weichseln mit einiger pfeffriger Würzigkeit unterlegt. Er hat ein dichtes, aber nicht brachiales Tanningerüst und eine feste, dennoch eleganter Struktur und bringt einige Lagerfähigkeit mit. Ausgebaut wurde er in 300 Liter Eichefässern mit gemäßigtem Toasting, um das Tannin nicht zu heftig ausfallen zu lassen. Blaufränkisch 2005 ist sozusagen der Rebsorten Klassiker, sehr kirschig, und etwas mehr auf der fruchtigen Seite angesiedelt. Er hat einige Fülle, wie die Süße bei sehr reifen, aber nicht überreifen Früchten und ist eigentlich fast ein Prototyp für den Typus Ruster Blaufränkisch.

Günter Triebaumer denkt als Genussmensch vor allem in Wein/Speisen-Kombinationen. Rezeptvorschläge in Kombination mit seinen Weinen sind auf der Homepage nachzulesen und downzuloaden. Einen Namen hat er sich auch dem „Muscato“ gemacht, einem Perlwein aus Gelbem Muskateller im Stile eines Moscato d’Asti mit etwas Restsüße ausgebaut, der in aller moussierenden Fruchtigkeit zum Beispiel bestens zu - oft exorbitant süßen - Salzburger Nockerl passt. Gelegenheit vor Ort zu verkosten gibt es im Rahmen von „Ruster Herbstzeitlos“ am 4. und 5. November (Details siehe www.rust.at ). Beide Blaufräkische sind übrigens auch mit Schraubverschluss erhältlich. (ls)