Stuttgart - Die Formel 1 wird den Rücktritt von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher nach Ansicht von dessen Bruder Ralf problemlos verkraften. "Weltweit hat die Formel 1 in ihrer Geschichte bewiesen, dass sie nicht von einem einzigen Fahrer abhängig ist. So wird es auch nach Michael sein", meinte der deutsche Toyota-Pilot in einem Interview der Zeitung "Bild am Sonntag". Der Grand-Prix-Sport sei schnelllebig. Das gelte auch im Fall seines Bruders.

Ralf Schumacher geht zudem davon aus, dass sich auch in Deutschland die Lage nach dem Karriereende des erfolgreichsten Formel-1-Fahrers "relativ bald beruhigen" werde. Alles hänge davon ab, ob einer der verbleibenden deutschen Fahrer die Lücke schließen könne, die sein Bruder hinterlasse. Der 31-Jährige hofft da natürlichin erster Linie auf sich selbst: "Ich glaube immer noch fest daran, mit Toyota meinen Traum vom Weltmeister-Titel verwirklichen zu können." Persönlich tue es ihm natürlich schon Leid, dass Michael aufhöre. "Als Rennfahrer ändert sich aber für mich rein gar nichts." Der Druck werde der gleiche bleiben. Bezüglich der teilweise harten Duelle zwischen den beiden sagte Ralf Schumacher: "Ich werde ihn sicher als Rivalen vermissen." Für 2007 haben außer Ralf Schumacher Nick Heidfeld bei BMW-Sauber und Nico Rosberg bei Williams-Toyota ein Stammcockpit sicher.

Michael Schumacher bestreitet am kommenden Sonntag in Interlagos/Sao Paulo sein letztes Rennen. Der siebenfache Weltmeister hat im Grand Prix von Brasilien allerdings nur noch minimale Chancen auf den achten Titelgewinn. Fernando Alonso führt vor dem Saisonfinale mit zehn Punkten Vorsprung. Nur wenn Schumacher im Autodromo Jose Carlos Pace gewinnt und der Spanier ohne Zähler bleibt, wird der Ferrari-Star trotz Punktgleichheit (126:126) dank eines Sieges mehr (8:7) noch zum achten Mal Champion. (APA/dpa)